Kreis Mettmann Polizei hat neuen „Streifenwagen“

Hilden/Haan · Ein echter Hingucker: Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften (PBSA) in Düsseldorf haben den alten Transporter für ein zweites Leben als Info-Mobil umdesignt.

 Das Streifenmuster ist ein Publikumsmagnet, freut sich Polizeidirektor Thomas Decken. Er hatte die Idee mit dem „Streifenwagen“. Das Design haben die Studenten Mario Lefering, Luis Pichler und Jan Schwartz-Clauss entwickelt.

Das Streifenmuster ist ein Publikumsmagnet, freut sich Polizeidirektor Thomas Decken. Er hatte die Idee mit dem „Streifenwagen“. Das Design haben die Studenten Mario Lefering, Luis Pichler und Jan Schwartz-Clauss entwickelt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Kreispolizeibehörde Mettmann verfügt ab sofort über ein landesweit einzigartiges Infomobil: der umgebaute VW T5 wurde jetzt in Hilden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und soll zukünftig im ganzen Kreisgebiet zum Einsatz kommen. Ziel der Polizei ist es, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und ein zusätzliches Beratungsangebot zu schaffen. Bei dem Wagen handelt es sich um ein älteres Modell mit einem Kilometerstand von 130.000 Kilometern. „Normalerweise werden die Polizeiautos bei diesem Kilometerstand aussortiert und entweder geschrottet oder versteigert. Wir recyceln das Fahrzeug also gewissermaßen“, so Polizeidirektor und Ideengeber des Projekts Thomas Decken.

Der Wagen wurde extra für sein zweites Leben in Kooperation mit Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften (PBSA) in Düsseldorf designt. „Die Polizei hat angefragt und für uns war das natürlich eine prima Möglichkeit“, erzählten die Design-Studenten Mario Lefering, Luis Pichler und Jan Schwartz-Clauss, „der Wagen war unsere Projektarbeit im Bachelor-Studium“. Aus ihren anfangs 35 Entwürfen entstand innerhalb eines Semesters das auffällige Streifenmuster des Autos, was sich bei der ersten Präsentation auf dem Alten Markt bereits als Publikumsmagnet erwies.

„Wir möchten mit dem Wagen besonders an den Orten Präsenz zeigen, wo die Polizei sonst vielleicht eher weniger hinkommt“, sagte Thomas Decken. Als mobile Anlaufstelle ist der Kleinbus nicht nur ein Pluspunkt für Stadtteile ohne eigene Polizeidienststelle, sondern kann darüber hinaus flexibel eingesetzt werden. Hierfür soll der Wagen wöchentlich zwischen den zehn  Städten im Kreisgebiet rotieren und jeden Tag mit ein bis zwei Beamten im Einsatz sein.

Der „Streifenwagen“  wird künftig dort anzutreffen sein, wo sich viele Menschen aufhalten: beispielsweise in Fußgängerzonen, vor Kirchen, Schulen oder Altersheimen. Neben seinem außergewöhnlichen Aussehen, das eine Ausnahmegenehmigung des nordrheinwestfälischen Innenministeriums benötigte, besticht der Wagen auch mit seiner Ausstattung. Zu dieser gehört unter anderem eine Sitzgelegenheit mit Tisch im Innenbereich, die für ein vertrauliches Gespräch mit den Beamten genutzt werden kann. Eine blickdichte Folie schützt vor neugierigen Blicken von außen. Mit Infomaterial über Einbruchsschutz oder Trickbetrug wollen die 49 Bezirksbeamtinnen und -beamten auf die Menschen zugehen, wobei im Falle von weitergehendem Beratungsbedarf interessierte Bürger an Experten weitervermittelt werden können. Das erweiterte Beratungsangebot findet auch in der Politik Anklang: „Ich habe das von Anfang an unterstützt und bin sehr gespannt, wie das Projekt läuft. Das Design ist einmalig“, sagte Landrat Thomas Hendele (CDU), Chef der Kreispolizei.

Unterwegs ist der Wagen zunächst eine Woche lang in Haan, bevor er anschließend in Hilden Station machen wird. Sollte sich das Auto im Alltag bewähren, könnten aus Sicht der Design-Studenten noch mehr ausgemusterte Polizeiwagen zu Infomobilen umgebaut werden: „Wir sind für weitere Projekte mit der Polizei offen..

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