Osterferien 2023 in Nordrhein-Westfalen Die beliebtesten Reiseziele der Hildener und Haaner

Hilden/Haan · Nächste Woche beginnen die Osterferien. Das nasskalte Wetter drückt bei vielen auf die Stimmung und es zieht sie in wärmere Länder. Doch wie wirkt sich die Inflation auf die Reiselust aus und welche Ziele sind momentan am beliebtesten?

Am 3. April starten in Nordrhein-Westfalen die Osterferien und damit nimmt die Reisetätigkeit am Flughafen zu.  Foto: Roberto Pfeil/dpa

Am 3. April starten in Nordrhein-Westfalen die Osterferien und damit nimmt die Reisetätigkeit am Flughafen zu. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Die Osterferien stehen vor der Tür – und viele Hildener und Haaner werden auch wieder in den Urlaub fahren. Doch in Zeiten der Inflation ist das Reisen zu einem Luxusgut geworden. Wer beispielsweise nach Mallorca fliegt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr: Der Urlaub auf der beliebten Balearen-Insel ist dieses Jahr rund 33 Prozent teurer als im Vorjahr. Das berichtet Juan Ferrer, Präsident der Qualitätsoffensive Palma Beach, der sich viele Hotels und Restaurants an der Playa de Palma angeschlossen haben. Vergeht angesichts solcher Preissteigerungen die Lust am Verreisen? Wir haben uns bei Reisebüros in Hilden und Haan umgehört.

Im Haaner Reisebüro Robertz seien die negativen Einflüsse der Inflation nicht spürbar. Inhaber Patrick Robertz erklärt: „Viele Reisen werden nach dem Motto gebucht: ‚Jetzt erst recht!’“ Ob das an den eingeschränkten Möglichkeiten während der Pandemie liegt, bleibt eine Spekulation, fest steht aber, dass der Andrang im Reisebüro Robertz deutlich höher ist als noch vor Corona.

Über Ostern seien die beliebtesten Urlaubsziele die Kanarischen Inseln, Fuerteventura, Teneriffa und Gran Canaria, die bei Robertz gebucht werden. Generell interessiert die Reiselustigen überwiegend das westliche und östliche Mittelmeer und der Atlantik, also die Balearen, Kreta und die türkische Riviera. Fernreisen auf die Kapverden, in die Karibik und nach Ostafrika, sowie Safaris in Tansania und Uganda erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Auch Kreuzfahrten stehen bei den Kunden des Reisebüros Robertz hoch im Kurs.

Was den Typus der Reisen angeht, wünschen sich die Haaner sowohl Pauschal- als auch individuelle Reisen. Allerdings seien die Pauschalreisen teurer als noch vor Corona oder im vergangenen Jahr. „Dadurch, dass die Flüge rund 20 Prozent teurer geworden sind – und auch die Hoteliers höhere Kosten haben, sind die klassischen Pauschalreisen tatsächlich etwas hochpreisiger als vor Corona oder im vergangenen Jahr 2022“, erklärt Patrick Robertz. Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der Umsatz prozentual deutlich mehr steigen würde, als die Anzahl der Menschen, die Reisen über das Haaner Reisebüro buchen würden.

Im Hildener Derpart-Reisebüro Dahmen seien insbesondere Kurzreisen in Städte gebucht worden, erklärt Martina Bochem, Büroleitung im Reisebüro Dahmen. Ähnlich wie in Haan möchten auch viele Hildener die Türkei und die Kanaren besuchen. Nach Ägypten ziehe es momentan besonders viele Menschen, vorzugsweise mit einer Pauschalreise. Die milden Temperaturen und vergleichsweise günstigen Preise seien für viele verlockend. „Aufgrund der damit verbundenen Haftung der Veranstalter gibt das den Kunden eine höhere Sicherheit“, erklärt Martina Bochem weiter.

Ähnlich wie in Haan wirke sich die Inflation auf die Nachfrage kaum aus, und der Andrang sei größer im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren. „Die Kunden haben definitiv wieder Lust zu reisen und auch einen starken Nachholbedarf“, erklärt Bochem. Insgesamt würden die Deutschen jedoch viel mehr für Urlaubsreisen ausgeben als vor der Pandemie, also im Touristikjahr 2019.

Das Vor-Corona-Volumen sei allerdings noch nicht erreicht. Der Umsatz würde zwar deutlich im Plus liegen, aber die Passagierzahlen liegen unter dem Wert von 2019. Das bedeutet, dass der reisende Deutsche zwar mehr ausgibt, aber weniger Personen reisen. Und das habe nach Volker Heisig, Franchise-Bereichsleiter bei „Derpart“ definitiv etwas mit der Inflation zu tun. Bei Ferienwohnungen und beim Camping gebe es einen regelrechten Boom. „Gerade für Familien gibt es mehr preisgünstigere Unterkünfte“, erklärt Heisig.

Grundsätzlich seien die Preise aber gestiegen, vor allem die Flugpreise. Die Preissteigerung für Mallorca hätte aus seiner Sicht nicht nur was mit der aktuellen Inflation zu tun, sondern auch mit dem sogenannten Umbruch auf der Insel selbst. Denn Mallorca möchte weg von dem „Ballermann-Image“ und habe dafür die Preise deutlich angehoben.

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