Hilden Eindrucksvolles Benefizkonzert zugunsten der Ukraine-Hilfe

Hilden · Sechs Stunden Programm in der Stadthalle. Das Kulturamt musste sogar die Teilnehmerzahl begrenzen, weil so viele dabei sein wollten.

Auch der Gospelchor „Auftakt“ der katholischen Gemeinde St. Jacobus bekundete seinen Protest gegen Putins Krieg gegen die Menschen der Ukraine.

Auch der Gospelchor „Auftakt“ der katholischen Gemeinde St. Jacobus bekundete seinen Protest gegen Putins Krieg gegen die Menschen der Ukraine.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Musik dient nicht nur der Völkerverständigung, sie funktioniert auch als unterstützende Solidaritätsbezeugung. So entstand im Kulturamt die Idee, über die Presse und soziale Medien Hildener Musikerinnen und Musiker aufzurufen, sich an einem Benefizkonzert für die Ukraine in der Stadthalle Hilden zu beteiligen. „Die Resonanz war überwältigend, wir mussten schließlich sogar die Teilnehmerzahl begrenzen“, sagte Kulturamtsleiterin Eva Dämmer. „Mich interessiert die Musik, aber natürlich zählt auch der gute Zweck, und es ist toll, was hier auf die Beine gestellt wurde, insbesondere in der Kürze der Zeit“, erklärt Thomas Volkenstein. Sichtlich zufrieden mit dem musikalischen Zeichen der Solidarität zeigte sich bei seiner Begrüßung auch Bürgermeister Claus Pommer. „Leider konnten wir bei der knappen Vorbereitungszeit nicht auf Menschen aus der Ukraine zugehen, aber wir hoffen, beim nächsten Mal Ukrainerinnen und Ukrainer im Publikum und vielleicht auch auf der Bühne begrüßen zu können“, so Pommer.  Das Benefizkonzert reflektierte eindrucksvoll das breite Klangspektrum, mit dem die Hildener Musikszene punkten kann. Und so war für jede musikalische Vorliebe etwas dabei, um letztlich den unterschiedlichen Geschmäckern das musikalisch Passende bieten zu können. Das insgesamt über sechsstündige Programm wurde daher auf stilistische Blöcke wie Chormusik, klassische Musik, Popmusik und Jazz unterteilt. Die Musikerinnen und Musiker traten alle unentgeltlich auf, die erbetenen Spenden gehen komplett an die Ukraine-Hilfe. Am frühen Nachmittag eröffnete der Hildener Shantychor den Konzertreigen. Besinnliche bis freudige Harmonien intonierten die bekannten Gospelchöre Auftakt und Joyful Voices, ehe die Ukrainische Nationalhymne, die von verschieden Musikerinnen und Musikern angestimmt wurde,   unter viel Applaus für die Überleitung zur klassischen Musik sorgte. Reichlich Applaus dankte auch Martin Falke (Klavier) und Cordula Kautzner (Gesang) sowie Schülerinnen und Schüler der Hildener Musikschule, die in gemeinsam, zum Teil begleitet von Lehrkräften, in Ensembles mit Mandolinen, Gitarren und Harfen ihr Können unter Beweis stellten. „Bislang fand ich den klassischen Teil einfach nur super, aber auch die Chöre haben mir gut gefallen, und jetzt bin ich gespannt, was alles noch kommt“, freut sich Zuhörer Peter Münnich. Und Grund zur Freunde dürfte er weiterhin gehabt haben, denn das Gitarre-Mandolinen-Duo mit Lotte Adler und Emma Schützmann, der Cellist Rafael Behrens mit einer György-Ligeti-Komposition sowie ein Zupf-Trio, das demnächst beim Landeswettbewerb von Jugend musiziert konzertieren wird, begeisterten das Publikum ebenso wie ein Saxofonquartett, das erst zwei Wochen zusammenspielt und den Earth, Wind & Fire-Klassiker „September“ präsentierte. Damit war die Weiche zur Popmusik gestellt. Das Duo Kaya und Arjen überzeugte insbesondere mit dem Michael-Jackson-Titel „Heal the World“. Italienische Momente mit „Domenica“ oder „Lasciate mi cantare“ beschworen der in Hilden bestens bekannte „Singende Koch“ Albino Casaluci mit Tochter Annett, die eigentlich beim DSDS hätte auftreten sollen. Solo-Sänger Lazy Sunday, der künstlerische Leiter der Hildener Jazztage Peter Baumgärtner mit seiner Band, in der eine ukrainische Sängerin auch Lieder ihrer Heimat sang, sowie der Pop-Rock von Sugaree markierten schließlich das Finale dieser beispielhaften musikalischen Benefizaktion.

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