Rätselraten in der Stadt Deshalb fliegen Kampfjets über Hilden

Hilden · Mehrere Kampfjets sind vor einiger Zeit über Hilden hinweg geflogen. Das hat viele Anwohner beunruhigt. Wir haben bei der Bundeswehr nachgefragt.

 Mehrere Eurofighter sind über Hilden hinweg geflogen.

Mehrere Eurofighter sind über Hilden hinweg geflogen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit einem dumpfen Donnern sind am Donnerstagnachmittag mehrere Kampfjets über Hilden hinweg in Richtung Köln geflogen. Angesichts der weltpolitischen Lage meldeten sich auch sogleich einige Anwohner bei uns sowie in den Sozialen Medien und wollten wissen, was hinter diesen Flugbewegungen steckt.

Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr berichtet auf Nachfrage, dass es sich dabei um Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter handelte. Sie flogen in einer Höhe von knapp 1500 Metern und 3500 Metern über den Ort. „Alle drei Luftfahrzeuge flogen im Rahmen des täglichen Übungsflugbetriebs und waren auf dem Weg vom zeitweise reservierten Luftraum TRA Weser zum Flugplatz Nörvenich“, berichtet der Sprecher weiter. TRA bedeutet „Temporary Reserved Airspace“ und heißt übersetzt „vorübergehend reservierter Luftraum“. Der Militärflugplatz Nörvenich liegt zwischen Aachen und Köln. Dort ist das taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ stationiert, das als Auftrag unter anderem die Abriegelung aus der Luft hat.

„Nach den uns vorliegenden Daten fanden die zur Ausbildung der Einsatzkräfte durchgeführten Flüge regelkonform und unter Beachtung der geltenden flugbetrieblichen Bestimmungen statt. Grundsätzlich ist militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und ist nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden, um diese Flugbewegungen möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik zu verteilen“, erklärt der Sprecher weiter. Es werde dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. „Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen.“

Kampfjets fliegen nicht erst seit der russischen Invasion in die Ukraine über die Region. Die Frequenz der Flüge hat auch nicht zugenommen, erklärt der Bundeswehrsprecher weiter – allerdings habe sich die Wahrnehmung in der Bevölkerung seit Ausbruch des Krieges verändert.

Der Artikel ist bereits 2022 erschienen.

(tobi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort