Hildener üben Kritik an Impf-Ablauf Senioren fühlen sich allein gelassen

Hilden · Anfang Februar sollen die Corona-Impfzentren starten. Wer von den Berechtigten nicht dorthin kommen kann, muss erst einmal warten, sagt der Kreis Mettmann. Das kritisieren zwei Betroffene aus Hilden, die nicht so mobil sind: „Wir fühlen uns allein gelassen.“

 Eine Krankenschwester hält eine Spritze Impfstoff gegen die Coronavirus des Herstellers Pfizer, während die Bewohner einer Senioren-Residenz geimpft werden.

Eine Krankenschwester hält eine Spritze Impfstoff gegen die Coronavirus des Herstellers Pfizer, während die Bewohner einer Senioren-Residenz geimpft werden.

Foto: dpa/Fred Tanneau

Die im Dezember beschlossene Impfverordnung gibt Aufschluss über die Reihenfolge und den Ablauf der Corona-Schutzimpfungen für gefährdete Personengruppen. Unklarheiten bestehen aber dennoch. Davon betroffen sind Irene Seidt und ihr Ehemann aus Hilden. Beide sind über 80 Jahre alt und gehören somit zur ersten Impfgruppe. Sie sind aber nicht mehr mobil. „Mein Mann hat Probleme mit seiner Hüfte, ich mit der Wirbelsäule“, erklärt die Rentnerin. Im Haus und im Garten kann sich das Ehepaar noch bewegen. Größere Distanzen sind aber nicht mehr möglich. Für Erledigungen in der Stadt sind sie auf Fahrten mit dem Taxi angewiesen. „Wir können doch mit dem Taxi nicht bis zum Impfzentrum nach Erkrath fahren“, gibt Seidt zu bedenken. „Von unserer Rente können wir uns das nicht leisten.“ Auch körperlich sei für die Rentnerin ein Termin im Impfzentrum mit großen Strapazen verbunden. „Nicht nur das Gehen bereitet mir Probleme, längeres Sitzen ist auch nicht mehr möglich“, erklärt die 83-Jährige. „Ich schaffe gerade noch etwas mehr als eine Stunde.“