Lagerhalle in Hilden brennt Großbrand hält die Feuerwehr auch am Montag in Atem

Hilden · Über dem Hildener Westen stand am Sonntag eine schwarze Rauchwolke, die kilometerweit zu sehen war. Eine Lagerhalle brannte lichterloh. Die Feuerwehr kämpfte die ganze Nacht gegen die Flammen. Auch am Montagmorgen dauert der Einsatz noch an.

Lagerhalle in Hilden steht in Flammen
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Lagerhalle in Hilden steht in Flammen

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Foto: Tobias Dupke

Als die ersten Einsatzkräfte von der Feuerwache aus in Richtung Gewerbegebiet West ausrücken, sehen sie schon die Rauchwolke. Um 16.37 Uhr geht der erste Notruf ein. Schnell erhöht Feuerwehr-Chef Hans-Peter Kremer die Alarmstufe und lässt alle verfügbaren Kräfte zu Hilfe rufen. Später eilen auch die Feuerwehren aus Erkrath, Langenfeld und Haan zur Lagerhalle an der Heinrich-Hertz-Straße. Dort stehen unter anderem Papierballen für mehrere Hundertausend Euro und zwei Druckmaschinen in Brand.

Mehr als 100 Feuerwehrleute sind im Einsatz, teilweise unter Atemschutz. Das Gewerbegebiet ist großräumig abgesperrt. Zwei Drehleitern bekämpfen den Brand aus der Luft. Das Dach des Gebäudes ist teilweise eingestürzt. Feuerwehrleute schlagen Fensterscheiben ein, damit sie die Flammen besser bekämpfen können. Verkohlte Papierreste fliegen durch die Luft. Immer mehr Feuerwehrfahrzeuge kommen zu Hilfe.

„Es gibt zum Glück keine Verletzten“, erklärt Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer. Die Warnapp Nina wird aktiviert, um vor dem Brand zu warnen. Die Feuerwehr misst die Luft, bis zum Abend stellt sie aber keine Gefahr für die Bevölkerung fest, wie Kremer erklärt. „Wir werden auch Schaum einsetzen müssen, um die Papierballen besser löschen zu können“, erklärt der Feuerwehrchef am Abend. Daher sei auch das Umweltamt eingeschaltet worden. Die Stadtwerke schalten Gas und Strom ab, um die Einsatzkräfte zu schützen.

Am Abend kämpfen die Einsatzkräfte immer noch gegen das Feuer und gegen das Übergreifen auf einen dritten Abschnitt der Lagerhalle. „Dort steht eine Druckmaschine, die wir erst vor wenigen Jahren gekauft haben“, erklärt der Unternehmer, der die insgesamt rund 3300 Meter große Halle seit 14 Jahren angemietet hat. Die Maschine kostet mehrere Millionen Euro. Der Mann arbeitet in einem Gebäude neben der Lagerhalle, als ihn die Feuerwehr telefonisch erreicht. „Bei Ihnen in der Firma brennt es“, erklärt ihm der Anrufer. Der Unternehmer kann es kaum glauben, sitzt er doch nur wenige Meter weiter in einem Büro. Doch dann schaut er raus und sieht den Rauch – er bringt sich in Sicherheit. „Wir wollten eigentlich Ende März aufhören, hatten alles schon verkauft“, sagt er. Wie es jetzt weitergeht, das weiß er nicht. Nur eins: „Das Wichtigste ist, dass niemandem etwas passiert ist.“

Die Feuerwehr kämpft unterdessen nicht nur mit den Flammen, sondern auch mit einem anderen Problem: „Die Mixtur von tiefen Temperaturen und Löschwasser ist gefährlich“, erklärt Hans-Peter Kremer. Aus unzähligen Rohren strömt Wasser auf das Feuer. „Der Betriebshof streut seit dem Nachmittag die Flächen“, erklärt Kremer weiter. Die Löscharbeiten werden seinen Einschätzungen nach noch bis mindestens Montagmittag laufen. „Das DRK unterstützt uns mit Kaffee und Tee“, erklärt der Feuerwehrchef.

Der Schaden geht offenbar in die Millionen. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Michael Kleinbongartz. Dem Inhaber des Werkzeugherstellers Kukko gleich nebenan gehört auch die Lagerhalle an der Heinrich-Hertz-Straße. Er steht fassungslos vor dem brennenden Gebäude. Eine Wand neigt sich gefährlich zur Seite, oben am Dach bröckeln Steine herunter. Kleinbongartz: „Wir hatten eigentlich schon einen Nachmieter gefunden.“ Später wird noch ein Bagger die Seitenwand einreißen, damit die Mauer nicht unkontrolliert einstürzt und die Einsatzkräfte besser zum Brandherd vordringen können. Das zumindest war der Plan der Feuerwehr am späten Abend.

Am Montagmorgen dauerte der Einsatz noch an. Die Einsatzkräfte hatten die nacht über gegen das Feuer gekämpft. Sobald die Feuerwehr mit den Löscharbeiten fertig ist, übergibt sie die Einsatzstelle der Polizei, die dann die Brandursache ermittelt. Dazu konnte bisher noch niemand etwas sagen.

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