Hilden Hilden bleibt Einkaufsstadt Nr. 1 im Kreis

Hilden · Die Gesellschaft für Konsumforschung hat einen neuen Spitzenwert für Hildens Kaufkraftkennziffer ermittelt.

Das Marktforschungsunternehmen GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) hat gerade für Hilden die aktuelle Kaufkraftkennziffer 133 (Zentralitätswert) veröffentlicht. Sie drückt die Relation zwischen Kaufkraft und Umsatz aus. Die Einkaufsstadt Hilden saugt 33 Prozent mehr Kaufkraft aus dem Umland ab als sie selbst hat (100 Prozent). "Hilden ist mit Abstand Spitzenreiter im Kreis Mettmann und weit darüber hinaus", freut sich Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. 2001 sei Hilden mit einer Kaufkraftkennziffer von 97,8 gestartet. Die Steigerung drücke die positive Entwicklung aus, die der Einzelhandel in Hilden in den vergangenen 13 Jahren genommen habe - zuletzt mit der erfolgreichen Wiederbelebung des Itter-Karrees.

2012 zog Hilden mit seiner Zentralität mit Düsseldorf gleich (beide 122,0). Im vergangenen und diesem Jahr konnte Hilden die Landeshauptstadt (2013: 121,1. 2014: 120) sogar überflügeln.

Für Hillebrand besteht die Herausforderung darin, dieses Niveau in den nächsten Jahren zu halten. Laut GfK werden im Hildener Einzelhandel aktuell gut 420 Millionen Euro umgesetzt, eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (388 Millionen Euro). Die schärfste Konkurrenz seien inzwischen nicht so sehr die Nachbarstädte in der Region, sondern das Internet. Rund 41 Millionen Euro Umsatz im Jahr verliert der Hildener Einzelhandel bereits heute an den "Distanzhandel" im Internet, hat der Stadtmarketing-Geschäftsführer überschlagen: Tendenz steigend. Diese Internet-Einkäufe hat die GfK in ihrer Kaufkraftkennziffer nicht abgebildet. "Hildens hervorragende Einzelhandelszentralität verbessert jedoch die Voraussetzungen für den Wettbewerb mit dem Internet", ist Hillebrand überzeugt: "Allgemein wird nämlich davon ausgegangen, dass insbesondere kleine und mittlere Einzelhandelsstandorte mit jetzt schon geringerer Attraktivität die großen Verlierer in diesem Wettbewerb sein werden." Freundliche Verkäufer, kompetente Beratung, einladende Cafes zum Entspannen, Freunde und Bekannte auf dem Markt treffen, Events erleben: All das mache Einkaufen zum Erlebnis - und damit könne der stationäre Einzelhandel in Hilden gegen den Internet-Handel punkten, ist Hillebrand überzeugt.

Die Zentralität sei nur ein Faktor für die Attraktivität eines Standorts, erläutert Tina Schmidt, Expertin der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf für Handel, Strukturwandel und Stadtmarketing im Südkreis Mettmann: "Ein hoher Wert ist auf jeden Fall ein positives Zeichen." Hildens Stärken seien ein "tolles Angebot", ein "guter Mix aus Filialisten und inhabergeführten Geschäften" und vor allem auch die gute Erreichbarkeit: "Das haben sowohl die Kunden als auch die Einzelhändler bei unserer letzten Befragung 2012 betont." Hilden sei aber auch wegen seiner gemütlichen Innenstadt und wegen seines gastronomischen Angebots attraktiv: "Das ist ein Gesamtpaket."

Eine Rivalität mit Langenfeld oder Düsseldorf sieht die IHK-Expertin nicht wirklich: Düsseldorf sei ein Oberzentrum mit ganz anderen Aufgaben. Damit könne sich Hilden nicht wirklich vergleichen. Sie schlägt einen anderen Blickwinkel vor: "Die Verbraucher in der Region sind die Gewinner, weil sie eine besonders üppige Auswahl haben. Hilden und Langenfeld sind beides attraktive Einkaufsstädte. Und quasi als Zugabe liegt noch Düsseldorf mit seinem Angebot vor der Haustür."

Mit Hilfe einer Datenbank will das Stadtmarketing Hilden das breite und vielfältige Einzelhandels-Angebot in Hilden überschaubarer machen. Kunden können voraussichtlich ab Juli Händler und Produkte einfach per App und Smartphone finden.

Für den Herbst plant das Stadtmarketing eine breit angelegte Kundenbefragung. Sie soll unter anderem Aufschluss darüber geben, woher die Kunden genau kommen, die in der Hildener Innenstadt einkaufen. Bekannt ist, dass Benrather, Garather, Werstener, Hochdahler, Erkrather, Haaner, Ohligser und Langenfelder gerne in der Hildener Innenstadt einkaufen - besonders dann, wenn zusätzlich Veranstaltungen in der City stattfinden wie zuletzt Modenschau, Pflanzenmarkt und Weindorf.

(RP)
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