Haan Hilden baut U3-Betreuung aus

Haan · Zurzeit stehen 387 Plätze für unter Dreijährige zur Verfügung. Das entspricht einer Versorgungsquote von 37,68 Prozent. Bis zum Kindergartenjahr 2013/14 will die Stadt die Zahl der U3-Plätze auf 443 erhöhen.

 Mittagessen in der Kita Arche mit Leiterin Christiane Schulze. Die Stadt kaufte das evangelische Gemeindehaus Schulstraße und baute es für drei weitere Kita-Gruppen aus.

Mittagessen in der Kita Arche mit Leiterin Christiane Schulze. Die Stadt kaufte das evangelische Gemeindehaus Schulstraße und baute es für drei weitere Kita-Gruppen aus.

Foto: Anja Tinter

Bis 2013 sollen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten. Diese Zielvorgabe des Landes hat die Stadt Hilden bereits übererfüllt. Im laufenden Kindergartenjahr 2011/12 stehen für Kinder unter drei Jahren 387 Plätze zur Verfügung, darunter 115 in der Tagespflege. Das entspricht einer Versorgungsquote von 37,68 Prozent.

Trotz der guten Versorgungsquote sei die Nachfrage für die Betreuung von Kindern ab einem Jahr weiter höher als das Betreuungsangebot, stellt Jugenddezernent Reinhard Gatzke in der Kindergartenbedarfsplanung 2012 bis 2015 fest. Die Tagespflege werde von Eltern häufig genutzt, bis zu zweijährige Kinder außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas (beispielsweise über Nacht oder am Wochenende) betreuen zu lassen.

Ab 1. August 2013 haben Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Bislang waren solche Plätze meist Eltern vorbehalten, die beide voll berufstätig waren. Mit der Einführung des Rechtsanspruches stehen U3-Plätze allen Eltern zur Verfügung. Gatzke geht davon aus, dass dies die Nachfrage erhöhen wird — über die vom Land vorgegebene Versorgungsquote von 35 Prozent hinaus. Deshalb will die Stadt Hilden weitere U3-Plätze einrichten.

Und die freien Träger ziehen dabei mit. Alle Ausbauplanungen in Hilden seien bereits abgeschlossen, erläuterte Gatzke. Die Kitas werden im Kindergartenjahr 2013/14 den Endausbaustand erreichen. Dann stehen in Hilden voraussichtlich 443 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren bereit, darunter 130 in der Tagespflege. Das entspricht einer Versorgungsquote von 43,18 Prozent. Das bedeute innerhalb von fünf Jahren eine Verdoppelung des Angebots für Kinder unter drei Jahren, betonte Gatzke. Es bleibe abzuwarten, ob mit diesem Angebot die hohe Nachfrage in Hilden abgedeckt und der gesetzliche Anspruch auf einen Betreuungsplatz auf Dauer erfüllt werden könne.

Weil die Stadt vorhandene Einrichtungen für die U3-Betreuung ausgebaut und damit sehr wirtschaftliche Lösungen gefunden habe, steigen die Betriebskosten nur wenig an; von heute 10,87 Millionen Euro auf etwa 11,18 Millionen Euro im Kindergartenjahr 2012/13. Der städtische Anteil an den Kita-Betriebskosten werde voraussichtlich um etwa 127 000 Euro auf 5,86 Millionen Euro steigen.

Im Schulgesetz NRW ist der Einschuluungsstichtag auf den 30. September festgelegt worden. Das hat unerwartete Folgen für die Kita-Planung in Hilden. 2013/14 werden deshalb voraussichtlich 90 Betreuungsplätze für Kinder zwischen drei Jahren bis zum Eintritt der Schulpflicht fehlen. Die Kommune baut deshalb für 360 000 Euro eine Hausmeisterwohnung am Holterhöfchen 36 in eine Kita für über Dreijährige um. Wäre es bei der vorherigen gesetzlichen Regelung geblieben, hätte es keinen Mangel an Kita-Plätzen für über Dreijährige in Hilden gegeben.

(RP/rl)
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