Historisches Hilden Aus der Gießerei wird ein Einkaufszentrum

Hilden · Gustav Gerwien gründet 1874 eine Schwarzblechfabrik an der Walder Straße 5 und eine Verzinkerei an der Walder Straße 99. Hier sind sieben Fakten zu den Unternehmen, die Sie vielleicht noch nicht kennen.

 Die Eisengießerei Gerwin 1966 an der Walder Straße 99. Der Firmenname prangte groß auf dem Dach.

Die Eisengießerei Gerwin 1966 an der Walder Straße 99. Der Firmenname prangte groß auf dem Dach.

Foto: Stadtarchiv Hilden

1) 1874 gründet Gustav Gerwien eine Schwarzblechfabrikation an der Walder Straße 5. Von 1882 bis 1888 ist Gustav Gerwin auch Hauptmann der Hildener Feuerwehr. Seine Villa mit Betrieb an der Walder Straße 5 ist erhalten. Die enge Verbindung von Arbeiten und Wohnen war für die Zeit typisch. Das Wohnhaus im Haupthaus weist klassizistische Merkmale auf. Der strenge Giebel und die schön ausgearbeiteten Fenster mit den steinernen Konsolen gehören zu den typischen Merkmalen. Der niedrigere Anbau hat eine fantasievoll gestaltete Veranda mit schönen Schnitzwerk. Im Hintergrund liegen die Betriebgebäude. Gustav Gerwien lässt hier Kleineisenteile herstellen. Die Fabrikationshalle ist als Drei-Tor-Anlage im Stil der englischen Backsteingotik mit „Triumpfbogenmotiv“ ausgebildet. die Rundbögen der Tore sind mit zweifarbigen Keilsteingen augesetzt und zeigen schöne, gußeisern gesprosste Oberlichter. Das Betriebsgebäude ist ein herausragendes Beispiel für Industrie-Architektur des 19. Jahrhunerts und steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Das Grabmal der Familie Gerwien-Schäffler ist auf dem Hauptfriedhof an der Kirchhofstraße erhalten und steht ebenfalls unter Denkmalschutz.