Jüdischer Bürger aus Hilden Andenken-Stele für Leo Meyer ist da

Hilden · Im Ersten Weltkrieg hat Leo Meyer Flüchtlingen in Belgien mit seinem eigenen Vermögen das Überleben gesichert, vor den Nazis musste er später aus Hilden fliehen. Nun soll eine Stele an ihn erinnern.

 Sandra Abend begutachtet die Leo-Meyer-Stele im Fabry-Museum.

Sandra Abend begutachtet die Leo-Meyer-Stele im Fabry-Museum.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine gute Nachricht brachte Sandra Abend, bei der Stadt zuständig für Bildende Kunst, den Mitgliedern des Kulturausschusses mit: „Die Stele haben wir vor zwei Stunden erhalten“, erklärte sie am Mittwochabend auf die Frage, wie denn der Status beim Thema „Andenken an Leo Meyer“ aussehe. „Sie steht im Depot, jetzt muss noch ein passender Sockel angefertigt werden.“ Sobald dieser geliefert wird, kann das Kunstwerk aufgestellt werden.

Der Hildener Leo Meyer stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie, hat im Ersten Weltkrieg in Belgien Hunderten Flüchtlingen geholfen und sie mit Nahrung versorgt – mit seinem eigenen Vermögen. Das brachte ihm den Beinamen „der gute Deutsche“ ein. Vor den Nazis musste er fliehen, nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte er juristisch um seine Grundstücke in Hilden, verlor jedoch. Der ehemalige NSDAP-Ortsgruppenleiter Heinrich Thiele hatte sich das Land unter den Nagel gerissen.

Die Hildenerin Therese Neuhaus hatte die Stele angeregt, die Politik nach einigem Hickhack letztlich beschlossen. Das Kunstwerk soll neben der Reformationskirche aufgestellt werden.

(tobi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort