Hilden 330 Knirpse machen Mini-Sportabzeichen
Hilden · Drei- bis Sechsjährige haben gestern bei schönem Herbstwetter auf der Bezirkssportanlage in Hilden alles gegeben.
Auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch tummeln sich die ganz kleinen Nachwuchssportler. 18 Hildener Kindergärten mit circa 330 Kindern durchlaufen die einzelnen Stationen auf dem Weg zum Minisportabzeichen. In Anlehnung an das offizielle Sportabzeichen absolvieren die Kinder folgende Disziplinen: Ganz t(d)oll bewegen, ganz weit und hoch springen, ganz weit und hoch werfen, ganz schnell und lange laufen. Stadt und Kreis fördern mit diesem Projekt in den Kindergärten die Bewegung an der frischen Luft.
25 Kids der Kita Arche, alles Vorschulkinder, absolvieren gerade die letzte Etappe: Sie müssen 400 Meter laufen – einmal um die Sportanlage herum. Erzieherinnen und jugendliche Sporthelfer, die die Schulen freigestellt haben, feuern sie an. Ramwir (5) rennt in beeindruckendem Tempo los. Die Ermahnung: „Nicht so schnell, die Strecke ist lang“, hört er vermutlich gar nicht. Der Kleine hängt die anderen Kinder ganz weit ab, um dann auf halber Strecke in Schritt zu fallen. Aber nur kurz: Als ein Sporthelfer herbei läuft, beschleunigt er wieder und ist schließlich auch im Ziel Erster, obwohl die anderen Kinder gut aufgeholt haben. Die letzten erreichen im Schritt das Ziel. - Es fällt auf, dass sich die Kinder gegenseitig anfeuern, dass keins, das weniger schnell oder geschickt ist, von den anderen gehänselt wird. Sie haben das, was gewünscht ist: Spaß an der Bewegung.
Das Minisportabzeichen wird seit 2010 angeboten. Der Kreissportbund Mettmann und die Initiative „Lott Jonn – Kindergarten in Bewegung“ des Kreisgesundheitsamtes Mettmann bieten es gemeinsam für drei- bis sechsjährige Kindergartenkinder an. „Lott Jonn“ gibt es bereits seit 17 Jahren. Gemeinsames Ziel ist es, Kindergartenkinder alters- und entwicklungsgerecht an körperliche Aktivitäten heranzuführen.
Das scheint zu gelingen: Auf der Bezirkssportanlage sieht man weder dicke noch heulende Kinder. Die Kleinen sind viel zu beschäftigt: sie rennen, hüpfen, springen und werfen. Wenn sie nicht gerade selbst geprüft werden, feuern sie die anderen Kinder kraftvoll an. „In Hilden wird das Minisportabzeichen jetzt zum dritten Mal abgenommen und soweit ich weiß, ist hier die Beteiligung besonders hoch“, sagt Claudia Ledzbor, die Leiterin des Sportbüros Hilden, das dem Jugendamt angegliedert ist. Sporthelfer, also Schüler mit einer Zusatzausbildung, stehen an den einzelnen Stationen, erklären, was zu tun ist, und haken die einzelnen Disziplinen ab. „Es sind Schüler vom Helmholtz und vom Dietrich Bonhoeffer Gymnasium sowie von der Evangelischen Gesamtschule Hilden, die von ihren Schulen abgestellt worden sind, damit sie hier helfen“, erläutert Claudia Ledzbor.
Das Mini-Sportabzeichen soll den Vorschulkindern Freude an Spiel und Bewegung im Freien vermitteln. Sie können ihre körperlichen Fähigkeiten erweitern und ihre Grenzen austesten.
Alle Kinder, die die Übungen mitmachen, bekommen hinterher eine Medaille und eine Urkunde. Gerade sind „Die kleinen Strolche“ an der Reihe. Dominik hält stolz seine Trophäe vor die Kamera eines helfenden Vaters. Ihm hat das „Matte springen“ (Hochsprung) besonders gut gefallen. Johann gefiel „Rennen und Weitsprung“ am besten, Selina nennt den „Sandkasten“ als liebste Disziplin und meint damit ebenfalls den Weitsprung.
Auch Ramwir, der kleine Flitzer, bekommt seine Medaille. „Ich bin nächstes Jahr wieder dabei“ verkündet er stolz.
