Spuren des Heiligen in Hilden und Haan Dem Nikolaus in unsere Region auf der Spur
Hilden · Kaum ein Heiliger ist so populär wie der Nikolaus. In Hilden und Haan gibt es auf ihn viele Hinweise – wir haben uns auf die Suche gemacht.
Eigentlich ist der 6. Dezember der Tag, an dem wir das Fest des Heiligen Nikolaus feiern. Doch das „davor“ und „danach“ werden von Jahr zu Jahr immer wichtiger, und da der Nikolaus nicht zeitgleich auf allen Weihnachtsmärkten, in Geschäften, Vereinen, Kindergärten und Schulen sein kann, sieht man ihn manchmal auch schon etwas früher oder eben später. Auch am zweiten Adventswochenende wurde er bereits in der Stadt gesichtet.
Am Samstag war er beispielsweise in der Hildener Innenstadt unterwegs. Gemeinsam mit Knecht Ruprecht verteilte der Nikolaus leckere Weckmänner an die Kinder. Motorisiert in einem alten geschmückten Feuerwehr-Oldtimer zeigte er sich dann am Sonntag im Stadtgebiet. Nach zwei Jahren Corona-Pause, besuchte der Nikolaus wieder die Kinder der Feuerwehrangehörigen. Jedem überreichte der Feuerwehrnikolaus eine kleine Tüte und fuhr dann mit seinem Oldtimer weiter.
Ob er dabei auch Familie Nikolaus besucht hat, die in Hilden wohnt, oder an der Nikolaus-Otto-Straße vorbeigekommen ist? Möglicherweise hat er auf dem Rückweg auch die Sankt-Nikolaus-Siedlung in Haan gestreift? Oder die Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus in Gruiten? Die Kirche mit vorgesetztem Westturm und einer Halbkreisapsis wurde von 1877 bis 1879 nach Plänen des Barmer Architekten Gerhard August Fischer als Pfarrkirche errichtet. Heute ist die St.-Nikolaus-Kirche eine Filialkirche der Gemeinde St. Chrysanthus und Daria.
Beim Bummel durch die Innenstädte in Hilden und Haan gibt es viele Hinweise in Form von Dekorationen und Geschenkideen auf den Nikolaus – oder auch auf den Weihnachtsmann, denn manchmal sind die Übergänge scheinbar fließend. Meist sind es eher rot-weiße Männer mit Zipfelmütze und Knollennase, welche die Süßwarenabteilungen dominieren. Eine Figur mit Mitra und Bischofsstab aus Schokolade ist selten. Dennoch werden die Schokomänner für den 6. Dezember gekauft und verschenkt.
In der Konditorei Karnstedt am Neuen Markt in Haan werden die Schokonikoläuse sogar noch per Hand gegossen. „Bis zum 6. Dezember gibt es Schokonikoläuse, danach fertigen wir dann Weihnachtsmänner“, erklärt Olaf Karnstedt. Die Schokofiguren, die es in Vollmilch-, Zartbitter- oder Weißer Schokolade zu kaufen gibt, unterscheiden sich in kleinen Details. Mehr als 200 Stück hat der Haaner Konditor und sein Team in dieser Saison hergestellt und handbemalt. An Tagen um Nikolaus steigt bei den lokalen Bäckern auch der Absatz an Weckmännern, da dieses Gebäck vielerorts am 6. Dezember verspeist wird. Ursprünglich sollte der Weckmann wohl einen Bischof darstellen.
Steigen dürfte auch der Absatz an Schuhcreme. Das liegt daran, dass Kinder und Erwachsene ihre Schuhe und Stiefel frisch geputzt vor die Tür stellen, damit Nikolaus kommt und sie mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken füllt. Dies geschieht dann in den privaten Haushalten meist im Verborgenen, ohne dass die Beschenkten etwas von dem nächtlichen Besuch mitbekommen.
Für alle, die den Nikolaus treffen möchten, gibt es auch nach dem eigentlichen Datum noch einen öffentlichen Termin. Am Samstag, 10. Dezember, besucht der Nikolaus die Kinderabteilung in der Stadtbücherei Hilden. Dort verteilt er von 10 bis 13 Uhr kleine Geschenke. Auch Fotos mit dem Nikolaus können gemacht werden. Wegen der Corona-Pandemie wird auf das Vorlesen und gemeinsame Singen verzichtet. Der Eintritt ist frei.