Hilden High-Tech-Firma investiert 14 Millionen

247TailorSteel ist führender, „smarter“ Hersteller maßgeschnittener Metallblech, Rohre und Kantteile in Europa. Das niederländische Unternehmen errichtet ein neues Werk im Gewerbepark Kreuz Hilden.

 247TailorSteel beschäftigt rund 600 Mitarbeiter. Im neuen Werk Hilden entstehen im ersten Schritt 45 Arbeitsplätze. Die Produktion soll bereits im Sommer 2020 beginnen.

247TailorSteel beschäftigt rund 600 Mitarbeiter. Im neuen Werk Hilden entstehen im ersten Schritt 45 Arbeitsplätze. Die Produktion soll bereits im Sommer 2020 beginnen.

Foto: 247TailorSteel

„Industrie 4.0“ wird bei 247TailorSteel so buchstabiert. „Der Kunde bekommt innerhalb von einer Minute ein Angebot“, sagt Gründer und Eigentümer Carel van Sorgen: „Nach zwei Tagen steht die bestellte Ware auf dem Hof.“

Das niederländische Unternehmen hat alle Produktionsschritte digitalisiert und automatisiert. Ein Computerprogramm bearbeitet die Kundenanfrage und kalkuliert binnen 60 Sekunden ein Angebot. Ein Roboter holt das benötigte Material aus dem Lager. Andere Maschinen bearbeiten die Bleche, Rohre und Kantteile auf den Millimeter genau. Stückzahl: von 1 bis 70.000. „Wenn die bestellte Ware verpackt wird, kommt zum ersten Mal ein Mensch ins Spiel“, erläutert van Sorgen. Das niederländische Unternehmen hat weltweit rund 18.000 Kunden, darunter etwa 8000 in Deutschland. Vor zwölf Jahren ist Carel van Sorgen mit sechs Mitarbeitern gestartet. Heute beschäftigt 247TailorSteel rund 600.

Das smarte Vorzeige-Unternehmen wächst in Deutschland um 25 Prozent pro Jahr, erzählt Vorstandsvorsitzender (CEO) Paul Schipper. Nach dem Stammwerk in Varsseveld (Niederlande) wurde 2008 in Oyten bei Bremen ein zweiter Produktionsstandort errichtet. Hilden ist Fabrik Nummer drei. Sie soll bereits im Sommer 2020 produzieren. Aus den 45 neuen,  hochwertigen Arbeitsplätzen sollen mittelfristig rund 130 werden. Die Mitarbeiter werden in der hauseigenen Akademie in Varsseveld ausgebildet – „nach deutschen Richtlinien“, betont CEO Paul Schipper: „Wir verbinden deutsche Präzision mit niederländischer Innovation.“ Die Lage im Kreuz Hilden sei perfekt. Und in der Stadt und bei den Mitarbeitern gebe es eine sehr positive Einstellung gegenüber Unternehmen, hatte der Gründer von Kunden gehört.

247TailorSteel sei ein großer Gewinn für Hilden, freut sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Beim ersten Spatenstich heißt sie die (perfekt Deutsch sprechenden) Investoren auf Niederländisch willkommen. Das kommt bei Gründer Carel van Sorgen, der Geschäftsführung und dem niederländischen Generalkonsul Peter Schuurman sehr gut an: „Wir sind glücklich, dass diese Ansieddung gelungen ist.“ Sie zeige auch, dass es richtig gewesen sei, die Grundstücke im Gewerbepark Kreuz Hilden nicht schnell zu verkaufen, sondern nach vielversprechenden und passenden Unternehmen Ausschau zu halten.

Das betont auch der städtische Wirtschaftsförderer Christian Schwenger: „247TailorSteel bringt nicht nur Steuereinnahmen und mittelfristig rund 130 Arbeitsplätze nach Hilden, sondern auch technisches Know-how.“  Schwenger hat den Niederländern als Geschäftsführer der GkA Grundstücksgesellschaft Hilden auch die knapp 21.000 Quadratmeter verkauft. Es ist das größte Grundstück im Gewerbegebiet Kreuz Hilden.

 Erster Spatenstich: von links Gründer Carel van Sorgen, Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Generalkonsul Peter Schuurman, CEO Paul Schipper, Markus Mers, Wirtschaftsförderer Christian Schwenger.

Erster Spatenstich: von links Gründer Carel van Sorgen, Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Generalkonsul Peter Schuurman, CEO Paul Schipper, Markus Mers, Wirtschaftsförderer Christian Schwenger.

Foto: Stadt Hilden
 Der Maschinenpark ist high-tech und das Online-Bestellportal 24 Stunden am Tag geöffnet.

Der Maschinenpark ist high-tech und das Online-Bestellportal 24 Stunden am Tag geöffnet.

Foto: 247TailorSteel

Das Unternehmen plant eine weitere Fertigung in der Nähe von Stuttgart. „Unser langfristiges Ziel ist es, im Umkreis von 200 Kilometern jeweils einen Unternehmensstandort zu haben“, erklärt CEO Schipper: „Auf diesem Weg ist die neue Produktionsstätte in Hilden ein Meilenstein.“ Die Mitarbeiter werden durch große Fenster einen guten Blick  auf die A 46 haben. Der Lärm bleibt draußen. Drinnen soll viel Grün für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort