Hilden Hier kommen kleine Künstler groß raus

Hilden · Das Kinder-Atelier von Manuela Banse feiert 20. Geburtstag. Im ehemaligen Schwimmbad ihres Einfamilienhauses ist heute ihr Atelier.

 Manuela Banse hat zum Jubiläum für ihre Schüler eine kreative Überraschungstüte vorbereitet.

Manuela Banse hat zum Jubiläum für ihre Schüler eine kreative Überraschungstüte vorbereitet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Einen Tag der Offenen Tür mit einer Ausstellung von Arbeiten junger Kreativer kann es zu Zeiten der Corona-Pandemie nicht geben. Dennoch soll das Jubiläum des Kinder-Ateliers „Kleine Künstler“, das Manuela Banse vor 20 Jahren initiiert hat, nicht vergessen werden. Insgesamt 42 kreative Wundertüten hat die Kunst-Pädagogin, die ihr Metier nie studiert hat, vorbereitet und will diese den Kindern der verschiedenen Kunst-Gruppen überreichen.

Sie kann es selbst kaum glauben, dass ihr Traum, von dessen Verwirklichung damals ihr gesamtes privates Umfeld abgeraten hat, schon so lange Wirklichkeit geworden ist. Als Geschäftsführerin eines Seminarveranstalters verfügte sie zwar über viele kreative Talente. „Doch im Hinterkopf hatte ich stets, mich mit diesen selbstständig zu machen“, sagt Banse.

Mit selbst entworfenen Flyern warb sie zunächst nebenberuflich für Kunstkurse, mit den damals sehr beliebten Watercolours. Im ehemaligen Schwimmbad ihres Einfamilienhauses ist heute ihr Atelier.

Der helle, freundliche Ort fürs Malen, Basteln, Gestalten und Werken bietet reichlich Platz für eine Unmenge Materialien, die der jungen künstlerischen Fantasie kaum Grenzen setzen. Was die Fantasie sich ausgedacht hat, nimmt an einem großen Tisch, an dem die Corona-Regeln problemlos eingehalten werden können, schließlich Gestalt an.

Als Corona Mitte März auch über das Kinder-Atelier hereinbrach, war Manuela Banse zunächst geschockt. „Hoffentlich hört das bald wieder auf“, war ihr erster Gedanke, „hoffentlich hört das überhaupt noch mal auf“ ein späterer.

Mittlerweile gibt sie wieder 14-tägig Kurse von montags bis donnerstags, hinzu kommen Geburtstagspartys, für die sie Konzepte für besondere Kreativ-Aktionen zusammenstellt. „Für die Werbung ist eine gute Homepage eine Sache, doch noch wirkungsvoller ist eine positive Mund-zu-Mund-Propaganda, wenn ein Mädchen neu zu mir gekommen ist, dann war nach einer Woche auch dessen Freundin da“, erzählt Banse nicht ohne Stolz über ihre Anfänge.

„Wer selber brennt, kann auch andere entfachen“, lautet ihr kunstpädagogisches Credo, in dem Spaß, Entspannung und Herausforderung zusammenfließen. Dem manchmal zu hörenden lustlosen Einwand „Ich kann das nicht“ begegnet sie mit aufmunternder Hilfestellung. Die gebürtige Berlinerin kann den etwas rauen Charme ihrer Heimatstadt nicht verhehlen. Sie lässt aber keinen Zweifel daran, dass auch in der Kunst Probleme gelöst werden müssen und auch können.

Die Lösung fällt dabei in der Gruppe leichter. „Wenn sich Kinder schon mal beschweren, dass von ihnen abgemalt wurde, entgegne ich, dass wir aber dafür hier zusammen sitzen“, so Manuela Banse. Und schnell herrscht wieder Frieden unter den künstlerischen Egos.

Ihr kunst-pädagogisches Know-how, bei dem es ihr insbesondere um den Austausch mit den Kindern geht, hat sie sich mit der Zeit erarbeitet. Selten kommt es vor, dass Kinder partout über keine künstlerische Ader verfügen. „Dann spreche ich mit den Eltern und versuche zu vermitteln, dass dessen Talente vielleicht doch eher auf dem Fußballplatz zur Geltung kommen würden“, sagt Manuela Banse.

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