Hilden Hier können Geocasher Erholung finden

Hilden · Die Waldschenke steckte hinter den GPS-Daten der Samstags-Aufgabe. Hier könnten Spaziergänge, Läufe, ein Schwimmnachmittag oder ein gemütliches Essen beginnen.

Hilden: Hier können Geocasher Erholung finden
Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Die Koordinaten der jüngsten Folge des Geoching-Gewinnspiels führten zu einer Bushaltestelle. "Waldschenke" an der Elberfelder Straße in Hilden. Die Haltestelle der Buslinie 784 oder die direkt parallel zur Straße befindlichen Parkplätze können Startpunkt für einen Erholungstag sein. Ob bei einem ausgedehnten Spaziergang durch den Hildener Stadtwald. Ob bei Aktiverholung auf den Joggingstrecken des Schnecken- (3 Kilometer), Hasen- (5 Kilometer) oder Hirschweges (10 Kilometer) - und einer kühlen Erfrischung im Hildener Waldbad. Oder beim Schoppen Wein oder einem leckeren Essen im Restaurant "Zwölf Apostel". Bis vor zehn Jahren noch hieß das Lokal Waldschenke und war mit seinem Namen ein Synonym für Erholung.

Es ist eine besondere Geschichte, wie Hilden an den Stadtwald und die Bürger zu ihrer Waldschenke kamen: Der Stadtwald ist ein Vermächtnis des verstorbenen Ehrenbürgers und Gutsbesitzers Wilhelm Ferdinand Lieven, das am 13. Januar 1904 "die landesherrliche Genehmigung fand", wie es Ernst Püttmann in der Festschrift zur 50-Jahr-Feier der Stadt Hilden am 18. November 1911" formulierte.

Der Stadt fielen damals 188 Hektar, 18 Ar und 82 Quadratmeter an Grundbesitz - Land, Wald und Wiese nebst zwei Wohnhäusern - zu. Durch den Erwerb von Nachbargrundstücken sicherte die Stadt Hilden die Entwicklung des Waldes. 1911 schon war der Wald auf 254 Hektar und gut 71 Ar angewachsen. Mittlerweile ist der Stadtwald 454 Hektar groß.

1911 schon gab es "zahlreiche Ruhebänke", "besonders geeignet, den Bürgern einen angenehmen, erfrischenden Aufenthalt in freier Natur zu schaffen". Püttmann notierte weiter: "Der sich immer mehr steigernde Besuch machte es erforderlich, eine Erholungsstätte zu schaffen. Im Jahre 1907 wurde daher die Waldschenke errichtet und an einen Restaurateur verpachtet." Auf dem großen Teich, der zwischen Lokal und dem heutigen Waldbad liegt, konnten damals im Sommer Kahnfahrten unternommen werden. Heute lassen Freizeitkapitäne ihre funkgesteuerten Modellschiffe fahren. Im Winter diente die Wasserfläche damals als Eisbahn.

Im Sommer streben die meisten, die die aktuellen GPS-Daten ansteuern, allerdings dem Waldbad zu. In Deutschland gibt es nur wenige Schwimmbäder mit einer ähnlich schönen Lage. 1924 eröffnete die Stadt Hilden das Waldbad, damals noch als Naturbad mit nur einem Becken. Heute können die Besucher zwischen dem 50-Meter-Schwimmerbecken, einem Nichtschwimmerbecken mit zwei Rutschen, einem Planschbecken mit Spielfiguren und einem separaten Sprungbecken mit Zehn-Meter-Turm wählen.

Wer sich auch gerne außerhalb des Wassers aufhält, kann Beach-Volleyball oder Freiluftschach spielen. Kinder können sich auf dem Spielplatz mit Schlammburg und Pendelkrake vergnügen.

Bis zu 6500 Menschen fasst das Freibad, in sonnigen Jahren kommen im Durchschnitt 1300 pro Tag, regnet es häufig, sind es immerhin 600, die durch einen Schwimmkanal vom temperierten Umkleidebereich gleich ins Becken gelangen.

Das Waldbad ist beliebt, nicht nur bei Schwimmern aus dem Kreis Mettmann, sondern auch aus dem Umland. 4,20 Euro kostet der Eintritt, Kinder und Jugendliche zahlen 2,70 Euro. Wer ab 17 Uhr schwimmen möchte, kommt für 2,20 Euro rein. In den Sommerferien (bis zum 19. August) schließt das Waldbad wochentags erst um 20 Uhr, am Wochenende eine Stunde früher.

(RP)
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