Hilden Hennes: ,Friede nicht hergestellt'

Hilden · Schuldezernent Reinhard Gatzke bedauerte am Freitag gegenüber der Redaktion, dass es letztlich nicht gelungen sei, "rationale Argumente zu einer Mehrheit zu führen". Die Probleme seien damit nicht gelöst. Nun gelte es aber, nach vorne zu schauen, zum Besten der Kinder. "Wir sind dazu bereit", hatte Gatzke im Ausschuss versichert.

Für das Schuljahr 2011/2012 sind an der Kolping-Schule 48 Kinder angemeldet, an der Reichwein-Schule 34. Davon seien aber vier Umzüge angekündigt, erläuterte Amtsleiterin Noosha Aubel. Das würde bedeuten, dass die Reichwein-Schule mit 30 Kindern nur eine Eingangsklasse bilden könne. Ob die Schule auf Dauer einzügig gehalten werden kann, ist fraglich. Schulrätin Jeanette Völker hatte gegenüber der RP erläutert, spätestens wenn die Anmeldezahlen zweimal unter 18 Kinder sinken würden, wäre das Aus der ARS programmiert.

Wollten die Eltern aus dem Hildener Norden dann ihre Kinder an einer Gemeinschaftsgrundschule anmelden, müssten sie auf die Elbseeschule oder die Wilhelm-Hüls-Schule ausweichen, zeigte Noosha Aubel auf. Wer die Kolping-Schule wähle, müsse damit einverstanden sein, dass sein Kind im katholischen Glauben unterrichtet und erzogen werde.

Pfarrer Ulrich Hennes hatte sich zwar für die Beibehaltung der katholischen Grundschule eingesetzt, kritisierte aber im Ausschuss den Stil, in dem beide Schul-Parteien miteinander umgegangen seien. Er habe weder Verständnis für die heftigen Vorwürfe von Dagmar Schmid (ARS) noch für den Offenen Brief von Gregor Späte (AKS). Der Pfarrer dankte dem Ausschuss für seine Entscheidung, stellte aber auch fest, damit sei "der Friede im Hildener Norden nicht hergestellt".

Er freue sich, dass die katholische Grundschule erhalten bleibe, sagte Hennes. Wünschenswert wären aber auch ökumenische Grundschulen, in denen Kindern auch evangelischer Religionsunterricht und evangelische Gottesdienste angeboten werden könnten.

Hennes bat die Ratsfraktionen, über ihre Landtagsabgeordneten die Möglichkeit von ökumenischen oder christlichen Bekenntnisschulen prüfen zu lassen, die die Verfassung heute noch nicht vorsehe.

(RP)
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