Hilden Heiße Tour mit Erkenntnissen

Hilden · Was wird in Hilden gerade gebaut? Wo verändert insbesondere die Innenstadt ihr Aussehen? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer des Ausflugs nach, der zu den größten Baustellen führte. Wichtigstes Thema: die Energieeffizienz.

 Aufbruch an der Heiligenstraße: Bürgermeister Horst Thiele (gelbes Hemd) und RP-Redaktionsleiterin Gökçen Stenzel (daneben) führten die Gruppe an.

Aufbruch an der Heiligenstraße: Bürgermeister Horst Thiele (gelbes Hemd) und RP-Redaktionsleiterin Gökçen Stenzel (daneben) führten die Gruppe an.

Foto: Staschik, Olaf

In Hilden wird mächtig gebaut. Sowohl private Investoren als auch die öffentliche Hand und Vereine verändern mit ihren Bauprojekten das Aussehen das Stadt. Zu einer Bestandsaufnahme rund um die Innenstadt hatte die Rheinische Post eingeladen, Bürgermeister Horst Thiele fuhr mit und erklärte den 25 Teilnehmern, die trotz der gestern noch herrschenden Hitze gekommen waren, die Vorhaben. Auch Investoren und Architekten kamen dazu, um ihre Projekte vorzustellen. Größtes Thema bei allen Neubauten: die Energie und die Art und Weise, sowohl Strom als auch Geld zu sparen. "Solche Touren sollte es öfter geben", waren sich die Leserinnen Heidi Ferenschild und Monika Evers anschließend einig. Und das waren die Stationen:

Schulstraße Das Unternehmer-Ehepaar Wylencek baut das Wohn- und Geschäftshaus samt Stellplätzen dort: Die beiden alten Häuser, die bis Anfang 2012 dort standen, waren nicht mehr "so zu sanieren, dass es sich gelohnt hätte", so Andreas Wylencek. Ins Erdgeschoss wird Gewerbe einziehen, die oberen Stockwerke werden als Wohnungen privat vermietet. "Wir bauen barrierefrei und mit einem eigenen Blockheiz-System", erklärte Wylencek, der von einem Investitionsvolumen von zwei Millionen Euro ausgeht. Fertigstellung soll in einem Jahr sein.

Mittelstraße Das Privathaus im Denkmalabschnitt Alter Markt wird nach einem ähnlichen Prinzip mit Gewerbe und Wohnen erstellt und soll im Oktober fertig sein. "Das moderne Belüftungssystem führt dazu, dass immer Frischluft angesaugt wird", sagte Architekt Christof Gemeiner aus Hilden. "Man braucht die Fenster nicht mehr zu öffnen — und es wird dennoch nicht feucht." Gemeiner erklärte, was Denkmalschutz heute bedeutet: "Wir entwerfen und bauen nicht historisierend, sondern so, wie es 2012 schön ist — aber bestmöglich angepasst an die Umgebung." Fensterhöhen und Firste orientieren sich an den Nachbarhäusern. "Interessant, das wusste ich nicht", sagte Teilnehmerin Bärbel Götsch, während andere nickten.

Heiligenstraße Dort entsteht das größte innerstädtische Wohnprojekt mit den teuersten Flächen nach einem "Haus-in-Haus"-System, das Reihenhäuser und Penthouses umfasst. Thiele: "Das sind die teuersten Wohnungen. Und sie waren als erstes weg." Er erklärte auch, warum der Soziale Wohnungsbau keine Hauptrolle in Hilden spielt. "Den größten Anteil an Mietern machen Familien aus, die knapp über der Bemessungsgrenze liegen." 1000 Wohnungen seien in Hilden derzeit noch subventioniert.

An den Linden Keinen sozialen, aber dennoch günstigen Wohnungsbau hat der Hildener Bauverein dort in Angriff genommen. In dem Fünf-Parteien-Haus soll die Miete zwar bei 8,15 Euro liegen, "aber bei höchster Energieeffizienz", wie Vereinsvorstand Maximilian Rech sagte. Das Haus wird eine Wärmepumpe und eine Fotovoltaik-Anlage haben, so dass es "lediglich ein Viertel der Energie brauchen wird, die unsere Häuser benötigen, die 2004 saniert worden sind". Ein Tour-Teilnehmer machte darauf aufmerksam, dass die Bäume unter der Baustelle litten; Thiele will dies überprüfen lassen.

Ellerstraße Lauter gelegen und deshalb günstiger sind diese Wohnungen. Auch dort wird es eine automatische Belüftung geben.

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