Haan Handballer und das Haftmittel

Haan · Damit die sanierten Sporthallenböden auch sauber bleiben, will die Stadt ein Harz-Verbot durchsetzen. Der Hauptausschuss beauftragte die Verwaltung, gemeinsam mit den Sportvereinen ein Konzept zu erstellen.

Eigentlich dürfen Handballer schon seit Jahren kein Harz als Haftmittel für den Ball mehr in Haaner Sporthallen benutzen. Die zwischen Stadt und Sportlern ausgehandelte Regelung besteht, wurde aber nicht umgesetzt. Das will die Stadt jetzt ändern. Denn die mit knappen Steuermitteln aufwändig sanierten Sporthallen sollen sauber bleiben.

Im Dezember wird die runderneuerte Sporthalle Adlerstraße wieder in Betrieb genommen. Zum Jahresende soll die Sporthalle Walder Straße noch einmal grundgereinigt und das Harzverbot zum Jahresbeginn 2012 in Kraft gesetzt werden.

"Wettbewerbsverzerrung"

Ob die von den örtlichen Handballvereinen genutzten Hallen danach wirklich ohne Harzverschmutzung bleiben, ist fraglich. Die Handballer hätten Verständnis für die Stadt, versicherte Martin Blau. und seien auch willig, auf Haftmittel zu verzichten. Ohne Harz, das weiß der Unitas-Vorsitzende genau, leide aber die Qualität der Abschlüsse und des Passspiels. Und selbst, wenn die Heimteams ohne Harz spielten, wäre nicht gewährleistet, "dass sich auch die Gegner daran halten", merkt Blau gegenüber der Redaktion an. Das wäre eine Wettbewerbsverzerrung.

Allerdings: "Das ging früher auch ohne Harz", sagt Blau, der 1989 seine aktive Zeit beendete. In immer mehr Hallen sei die Harzbenutzung verboten, weist Blau auf die Praxis hin. Die Schiedsrichter seien gehalten, Verstöße gegen die kommunalen Regelungen im Spielbericht zu vermerken und Vereine gegebenenfalls mit Strafen zu belegen.

Aber nicht immer werde die Harznutzung bemerkt, wenn zum Beispiel "zufällig" die Trinkflasche von außen mit der klebrigen Flüssigkeit bestrichen sei. Ab der Verbandsliga werde auf jeden Fall mit Harz gespielt, räumte Blau ein. Die Harznutzung erhöhe für andere Sportler die Unfallgefahr, argumentierte Dr. Dieter Gräßler (CDU) für ein Verbot.

Eine häufige Reinigung lasse die Hallenböden früher verschleißen. Wilfried Pohler (SPD) betonte, die Hallen seien für die Schulen und auch andere Sportler als die Handballer gebaut worden. Andreas Rehm (GAL) war zuversichtlich, dass in weiteren Gesprächen eine Einigung mit den Vereinen gefunden werden könne.

Bürgermeister Knut vom Bovert hob die Appelle des Haaner TV an seine Mitglieder hervor und nahm die Unitas aber gegen den Vorwurf von Gerhard Herder (UWG) in Schutz, der Verein nötige die Stadt durch die Drohung, möglicherweise von Haan abzuwandern..

Beim Spiel das Licht ausgeschaltet

Zwischen Vereinen und Verwaltung hat es mehrere Beratungsrunden zu der Regelung gegeben. Dabei sei auch der von Vereinen finanzierte Einsatz eines Gebäudereinigers erwogen worden. Die Stadt wünsche, dass eine Vereinsperson notfalls Hausrecht ausübe, wenn gegen das Harzverbot verstoßen werde, berichtete Blau. "Nur das will keiner machen." Aus Neuss wusste er, dass ein Hausmeister einmal bei einer Partie das Licht gelöscht habe.

(RP)
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