Haan Haaner Turnverein trifft ins Schwarze

Haan · Der größte und älteste Haaner Sportverein feierte am Samstag offiziell seinen 150. Geburtstag mit einem großen Fest. In der zweiten Jahreshälfte folgen weitere Jubiläumsveranstaltungen.

 Louisa nimmt Maß, wirft und trifft beim Dosenwerfen. Im Hintergrund die vereinseigene Turnhalle, die 112 der 150 Jahre des Haaner Turnvereins geprägt hat. Bis zum Bau des CityFit wurden alle Jahre wieder zur Kirmes und zum Maitanz Festzelte auf dem Gelände aufgestellt.

Louisa nimmt Maß, wirft und trifft beim Dosenwerfen. Im Hintergrund die vereinseigene Turnhalle, die 112 der 150 Jahre des Haaner Turnvereins geprägt hat. Bis zum Bau des CityFit wurden alle Jahre wieder zur Kirmes und zum Maitanz Festzelte auf dem Gelände aufgestellt.

Foto: Staschik,Olaf

Rund 3000 Mitglieder zählt der Haaner Turnverein. Er ist damit nicht nur der größte Verein der Gartenstadt, sondern mit 150 jähriger Geschichte auch der älteste. Obwohl das gesamte Jahr im Lichte des Jubiläums steht, wurde Samstag offiziell Geburtstag gefeiert — mit Festakt in der Turnhalle und großer Party auf dem gesamten Gelände an der Turnstraße, auf der Straße selbst und auf dem Areal befreundeter Firmen.

Das Angebot der Spiel- und Sportmöglichkeiten war so groß wie der Haaner Turnverein mit seinen 17 Abteilungen von A wie Aerobic bis V wie Volleyball vielfältig. Ob Akrobatik auf einem Airtrack oder Segway-Fahren. Ob Kistenklettern oder Menschenkicker, ob Dosenwerfen oder Luftballonkunst. Für die Besucher blieb kein Wunsch offen. Auch lukullisch nicht. Dafür hatte allein schon das Geburtstagsgeschenk des befreundeten MTV Erfurt gesorgt. Vorsitzender Karl-Heinz Preidel hatte dem HTV-Präses Holger Weiss 150 original Thüringer Bratwürste geschenkt.

1863 strebten Haaner den Idealen des Friedrich-Ludwig Jahn nach, der 50 Jahre zuvor den ersten Turnplatz in Berlin-Hasenheide eröffnet hatte. Zum Jubiläum verlieh Christina Pauli, kommissarische Präsidentin des Rheinischen Turnerbundes im Namen des Deutsche Turnerbund dem Haaner Verein das Jahn-Schild. Das Bronze-Relief erinnert an den Gründer der Turnbewegung.

Zum Jubiläum wurde ein Stück Vergangenheit lebendig: Für den Festakt war in der Turnhalle (1901 eingeweiht) eine Bühne eingebaut worden. Bis vor 40 Jahren gab es noch eine reguläre Bühne, denn die HTV-Turnhalle war auch Stadthalle. Vorsitzender Holger Weiss erinnerte an ein Konzert mit Opernsänger Rudolf Schock, das 500 Menschen begeisterte. Samstag war es die Acoustic Blues Companion, der die Festgemeinde applaudierte

In seiner Geschichte hat sich der Verein immer wieder auf veränderte Bedürfnisse eingestellt und neue Bewegungsangebote gemacht. Margret Raddatz und neun Aktive der Rhythm & Dance-Abteilung agierten wie japanische Taiko-Trommler auf Petzi-Bällen. Vier junge Judoka aus der jüngsten Abteilung zeigten Kostproben ihres Könnens. Vor neun Jahren ging das CityFit an den Start. Bürgermeister Knut vom Bovert — selbst mehr als 50 Jahre im HTV — erinnerte an den Verein als Treffpunkt und Heimat. Dagegen blickt Holger Weiss voraus und sah eine neue Herausforderung darin, Vereinsnachwuchs und auch künftig ehrenamtlich Engagierte als Übungsleiter und Trainer zu gewinnen.

Der Verein sei heute eines von vielen Freizeitangeboten und werden vielfach als Dienstleister gesehen. Hans-Willi Berkenbusch, Vorsitzender des Kreissportbundes verlieh namens der Landesgliederung eine Auszeichnung für die gemeinwohlorientierte Arbeit, die der HTV seit Jahrzehnten leistet.

Herbert Raddatz, 27 Jahre lang HTV-Chef und jetzt Ehrenvorsitzender, gratulierte namens des Sportverbandes Haan und nannte die den Verein tragenden Ehrenamtler "die Sterne der Gesellschaft".

(RP/ila)
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