Haan Haaner Sommer bot Filmspaß, Musik und kleine Rennwagen

Düsseldorf · Ein rasant-würziges Wochenende bescherte der "Haaaner Sommer" seinen Besuchern rings um den Sandstrand am Neuen Markt. Für den feurigen Auftakt sorgte eine Salsa-Vorführung im Zelt. Vier Paare demonstrierten den temperamentvollen Tanz in Perfektion und animierten das Publikum zum aktiven Mitmachen. Nicht nur Bürgermeister Knut vom Bovert stieg begeistert ein und legte eine flotte Sohle auf die Bretter.

Jung-Künstler mit viel Gefühl

Noch größer als bei der Salsa war die Resonanz im "Kohle-Kino". Die Schalterhalle der Stadt-Sparkasse war von fleißigen Händen zum Filmpalast umdekoriert worden, um eine Dokumentation aus dem Haan der 50er Jahre zu zeigen. Gebannt verfolgte das Publikum den schwarz-weißen Streifen und beharrte trotz einiger Längen darauf, alles ohne Vorzuspulen bis zum Ende anzusehen. Das abschließende Bergische Heimatlied von Friedrich-Eugen Engels bescherte eine vielstimmige Gänsehaut-Atmosphäre.

Gänsehaut ganz anderer Art gab es im Anschluss bei "Nosferatu", wobei dem Trio Glycerin besonderer Dank für die Live-Untermalung des Klassikers gebührte. Ganz großes Kino!

Eher gruselig ging auch der Samstagnachmittag los. Bergisches Sommerwetter mit Regenschauern und dunklen Wolken lud nicht gerade zum Besuch der "Playa de Pollo" ein. Doch am Nachmittag wurde es zusehends besser, zudem versprach das Programm viel gute Haaner Musik. Franzi, Haaner Gitarristin mit viel Gefühl und toller Stimme, machte ihren Job als Eisbrecherin großartig, dann kam mit "Leon" ein Publikumsliebling erstmals mit Band.

Der Youngster und seine Texte sind einfach ein Muss für Leute, die noch zuhören können. Wie alte Bühnenfüchse meisterten Leon und seine Jungs den Auftritt — unterstützt von Nachwuchs-Bassist Klaus Eisner, dem "Haaner Sommer"-Chef, sowie Großvater Hermann-Otto Brand. Allein eine zweite Stimme hätte dem Gig gutgetan. Die "Debasers" brauchten gar nicht erst aufzufordern "Fight for your right to party". Spaß der härteren Schiene war angesagt, aber auch sanfte Töne wie das Opening zu "New England".

Rasantes Renn-Spektakel

Bei strahlendem Sonnenschein ging es am Sonntag mit Vollgas weiter. Die Initiative "Wir für Haan" hatte einen urigen Parcours für ferngesteuerte Autos errichtet, der es in sich hatte. Ein überdimensionaler "Todestunnel", eine Brücke aus alten Computer-Tastaturen sowie Wellblech-Abschnitte waren nur einige der Hindernisse. "Ein paar Stunden Arbeit für einen Riesenspaß" fasste es Dirk Flügel treffend zusammen. Riesenspaß und ein paar schaurig-schöne Stunden — so war das Haaner Sommer-Wochenende. Neu-Haanerin und WDR-Mitarbeiterin Laura Schneider-Mombaur als Moderatorin verdiente sich ein Sonderlob, ehe es in den Urlaub — nach De Haan — ging.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort