Haan Haaner Kleiderkammer schließt am 16. Juli

Haan · Die verbliebenen Kleider werden an den SKFM in Hilden und Erkrath weitergegeben. Haaner Träger hofft auf baldige Neueröffnung.

 Tragbare Garderobe gegen ein kleines Entgelt gibt es bei der Kleiderkammer in Haan. In den letzten drei Jahren arbeitete die Einrichtung des SKFM Haan in provisorischen Verhältnissen in den Jugendräumen des "Forum".

Tragbare Garderobe gegen ein kleines Entgelt gibt es bei der Kleiderkammer in Haan. In den letzten drei Jahren arbeitete die Einrichtung des SKFM Haan in provisorischen Verhältnissen in den Jugendräumen des "Forum".

Foto: Staschik

Noch zwei Mal werden dienstags um 9 Uhr die Helferinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) Haan die Kleiderkammer im Untergeschoss des des katholischen Forum an der Breidenhofer Straße 1 aufschließen. Danach ist vorerst Schluss mit dem Dienst, der seit Jahrzehnten bedürftige Menschen mit tragbarer Kleidung versorgte. Das Helferteam wolle in den unzureichenden Räumen nicht weitermachen, erklärt SKFM-Beauftragter Hubert Gering im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Denn seit September 2010 wird der Kleiderkammer-Betrieb in den Jugendräumen abgewickelt — zu jeder Ausgabe müssen Kleiderständer hervorgeholt und Kleidung aus Säcken sortiert werden. "Das war von Anfang an ein Provisorium", sagt Gering. Allerdings will der Verein seinen Dienst nicht dauerhaft aufgeben. Vielmehr hofft der Geschäftsführer noch auf eine größere Lösung — etwa zusammen mit der Haaner Tafel, deren Lagerfrage immer noch ungeklärt ist.

Die letzte Kleiderausgabe ist am 16. Juli. eine Woche später gibt es ein Abschlussfrühstück. Danach werden die restlichen Kleider an die Kleiderkammern im Umkreis weitergegeben. Dort werden sich Bedürftige künftig nach Kleidung umschauen können. Bis es denn wieder eine Haaner Kleiderkammer gibt. Renate Eisenburger, die seit 20 Jahren im Kleiderkammer-Team hilft, bestätigt, dass es die räumlichen Probleme waren, die das Team im Frühjahr ans Aufhören denken ließen. "Die Verhältnisse waren einfach unbefriedigend und haben uns veranlasst, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen." Gleichwohl hoffe die helferinnen-Gruppe, dass es irgendwann einmal weitergeht.

Im Schnitt rund 20 Kunden seien pro Öffnungstag zur Kleiderkammer gekommen, berichtet Renate Eisenburger. Viele hätten auch für ihre Familien eingekauft. "Wir hoffen, dass es irgendwann einmal weitergeht." Ob dann Helferinnen des bisherigen Teams mitmachen, werde sich dann zeigen. Nicht nur die Kleiderkammer wird geschlossen. Auch das Dienstags-Café.

Das war gegründet worden, damit die vor der Kleiderkammer wartenden Menschen nicht in der Kälte stehen mussten. Im Jugendheim, das an der Stelle stand, wo heute das Forum besteht, etablierte sich sehr schnell ein Treffpunkt, der vor oder nach dem Kleiderkammerbesuch aufgesucht wurde.

"Das neue Tafellager mit einer Kleiderkammer zusammenzufassen, wäre das Optimale", kann sich Hubert Gering vorstellen. Ob diese Idee sich aber in absehbarer Zeit umsetzen lässt, ist offen. Zunächst muss der SKFM ein neues Lager für die Tafel finden. Denn die Sakristeiräume der früheren Kirche Maria vom Frieden an der Hochdahler Straße müssen in absehbarer Zeit geräumt werden, weil das alte Kirchenhaus abgerissen wird und Platz macht für einen neuen Kindergarten. "Wir werden wohl versuchen müssen, uns kommerziell in Haan etwas Neues zu besorgen. Da muss ich bei unseren Sponsoren noch Klinken putzen", merkt Gering an. Denn er weiß, dass regelmäßige Ausgaben für Miete irgendwie wieder in die Kasse kommen müssen."

Bisher hatte die Stadt dem Verein ein Quartier im Keller des früheren Hausmeisterhauses an der Grundschule Bollenberg angeboten. Die Räume aber waren zu klein und zu niedrig, um die begehbaren Kühlkammern aufstellen zu können. Die ins Auge gefassten Kellerräume der Don-Bosco-Turnhalle stünden nicht zur Verfügung. Über Räume im früheren Musikschulhaus sei nicht gesprochen worden, berichtete Hubert Gering. In diesen Tagen wird er erneut Kontakt aufnehmen mit Bürgermeister Knut vom Bovert, der Schirmherr der Haaner Tafel ist. Vielleicht gibt es ja doch noch eine für alle Beteiligten günstige Lösung der Raumfrage.

(RP)
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