Hilden Stele für Leo Meyer kommt – Kritik an CDU-Ablehnung

Hilden · Die Stele für Leo Meyer kommt, das hat die Mehrheit des Kulturausschusses nun bestätigt. Die CDU sprach sich stattdessen für einen Stolperstein aus. Das verärgert die Antragstellerin.

Das Buch „Leo Meyer aus Hilden“ ist im Droste-Verlag erschienen.

Das Buch „Leo Meyer aus Hilden“ ist im Droste-Verlag erschienen.

Foto: Christoph Schmidt

20.000 Euro sollen im Haushalt der Stadt Hilden für eine Stele zu Ehren von Leo Meyer eingeplant werden. Das hat der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nun beschlossen. Vorausgegangen war der Entscheidung ein Antrag der Bürgeraktion (BA), der zunächst eine Summe von 5000 Euro für die Stele vorsah. Nachdem die Verwaltung in der Sitzung darauf hingewiesen hatte, dass ein mögliches Kunstwerk 20.000 Euro kosten würde, korrigierte die BA ihren Antrag kurzerhand nach oben. Mitte Dezember muss noch der Stadtrat zustimmen.

Für die Stele sprach sich im Ausschuss neben der BA unter anderem die SPD aus. Torsten Brehmer (SPD) erklärte die Zustimmung seiner Fraktion unter anderem damit, dass ein Stolperstein das „falsche Format“ sei. Stolpersteine erinnern an das Schicksal von Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet und vertrieben wurden.

Gegen die Stele stimmte in der Sitzung die CDU-Fraktion. Sie sprach sich stattdessen für einen Stolperstein für Leo Meyer aus. Therese Neuhaus, die sich seit Jahren für eine angemessene Ehrung für Leo Meyer einsetzt, ist über das Abstimmungsverhalten der CDU entsetzt. „Das empfinde ich mehr als beschämend; für mich ist es eine Schande“, sagt die Hildenerin. „Leo Meyer sollte gemäß Ratsbeschluss für sein humanistisches Handeln im Ersten Weltkrieg durch Errichtung einer Stele geehrt werden. Dass gerade die CDU, die Partei mit dem großen C, ihm diese Ehrung verweigert hat, erfüllt mich mit Entsetzen“, so Neuhaus weiter.

Leo Meyer (1891-1953) kämpfte im Ersten Weltkrieg als Soldat für Deutschland. 1917 wurde er in einer Kleinstadt in Belgien stationiert, wo er hunderten französischen Flüchtlingen half. Das brachte ihm den Beinamen „der gute Deutsche“ ein.

(grz)
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