Hilden Gruppen-Gucken teurer Spaß
Düsseldorf · Eine Public-Viewing-Veranstaltung zur Fußball-WM auf dem Ellen-Wiederhold-Platz würde mindestens 57 000 Euro kosten, hat die Verwaltung ermittelt. Die Politiker müssen sich bis spätestens Montag entscheiden.
Ob die Stadt ein Public Viewing zur Fußball-WM anbietet, sollte der Kulturausschuss am 9. Juni entscheiden, hatte der Stadtrat am 12. Mai beschlossen. Die Fußball-WM beginnt bereits am 11. Juni. Die Verwaltung sollte herausfinden, ob sich das "Gruppen-Gucken" in der Kürze der Zeit überhaupt noch realisieren lässt und was so etwas kostet. Das hat sie getan. Seit gestern liegt das Ergebnis den Fraktionsvorsitzenden vor. Die Bezirkssportanlage Am Bandsbusch scheidet als Veranstaltungsort aus, weil dort zu den WM-Finalspielen Fußballturniere angesetzt sind. Public Viewing und Kickerturniere auf der Bezirkssportanlage lehnt die Kreispolizei aus Sicherheitsgründen ab.
Angebote befristet
Möglich sei dies dagegen für maximal 250 Zuschauer auf dem Ellen-Wiederhold-Platz. Aber das kostet richtig Geld. Die Polizei schreibt unter anderem sieben Sicherheitskräfte vor. Eine ortsfeste LED-Wand würde mit knapp 22 000 Euro zu Buche schlagen. Mit allem Drum und Dran würde ein Public Viewing mit ortsfester LED-Wand auf dem Ellen-Wiederhold-Platz mindestens 57 400 Euro kosten. Über dieses Angebot müssten die Politiker überdies bis spätestens kommenden Montag entscheiden. Mit einer mobilen LED-Wand würden die Kosten nur etwa 37 000 Euro betragen. Problem: Dieses Angebot war nur bis gestern (28. Mai) befristet. Ob sich in der Kürze der Zeit – wie vorgeschlagen – ein Sponsor finden lässt, wagt die Verwaltung zu bezweifeln. Zudem würde dann eine kommerzielle Public-Viewing-Veranstaltung daraus mit der Folge, dass zusätzliche Lizenzgebühren in fünfstelliger Höhe fällig würden. Dies sei auch der Fall, wenn Eintritt verlangt werde. Das Stadtmarketing hat nach eigenen Angaben kein Geld für solch ein Projekt. Wenn die Politik so eine Veranstaltung will, müsse sie als außerplanmäßige Ausgabe aus dem Stadtsäckel bezahlt werden, schreibt Bürgermeister Horst Thiele. Die CDU habe sich gestern für eine Public-Viewing-Veranstaltung ausgesprochen (es war ihr Antrag), sagte Thiele, die Bürgeraktion dagegen. Die anderen Fraktionen wollten sich bis spätestens Montagmorgen entscheiden.
