Haan Grundschule rückt zusammen

Haan · Nach Aufgabe des Standortes Bachstraße wird die Klasseneinrichtung jetzt zur Steinkulle gebracht. Die Grundschule Unterhaan bezieht dort übergangsweise vier Mehrzweckräume in Containerbauweise.

 Mitglieder des Umzugsunternehmens rollen Regale in den Container-Anbau. Die 22 neben dem Schulgebäude aufgestellten Elemente wurden zu vier Mehrzweckräumen kombiniert und erhielten eine eigene kleine Heizanlage.

Mitglieder des Umzugsunternehmens rollen Regale in den Container-Anbau. Die 22 neben dem Schulgebäude aufgestellten Elemente wurden zu vier Mehrzweckräumen kombiniert und erhielten eine eigene kleine Heizanlage.

Foto: Staschik

Raum für Raum werden Tische, Stühle und Regale aus der alten Grundschule an der Bachstraße hinausgetragen. Die beiden letzten verbliebenen Klassen der im Juli geschlossenen Schuldependace starten nächsten Mittwoch am Standort Steinkulle. Norbert Stausberg, der Hausmeister, der zusammen mit seiner Frau beide Standorte betreut hat, erklärt das Vorgehen: "Wir montieren in ein bis zwei Räumen ab und räumen alles in den Laster. Auch wenn der damit nicht voll ist, wissen wir auf die Art nachher genau, was zusammengehört." In der Steinkulle werde dann alles in die entsprechenden Räume gebracht.

An der Steinkulle sind in den vergangenen Wochen 22 Container aufgestellt worden. Zusammen bilden sie vier Mehrzweckräume für die Schulklassen, aber auch für die Offene Ganztagsgrundschule. "Wir haben extra mehr Wärmedämmung aufs Dach gelegt, damit der Komfort in den Klassen gewährleistet ist", erklärt Ute Eden, Leiterin des Gebäudemanagements. Der Container-Anbau hat eine eigene kleine Heizungsanlage erhalten, weil ein Anschluss an die Schulaggregate nicht möglich war.

Nicht nur die Schüler und Lehrer von der Bachstraße ziehen um, sondern auch die "Offene Ganztagsschule" und das dazugehörige Betreuungssystem. "Ich finde es schön, wenn wir alle auf einem Gelände sind. Das spart auch Zeit und ist entspannter, weil wir nicht alle pendeln müssen", sagte Leiterin Ute Völker. Die Küchenmöbel von der Bachstraße sind im OGS-Pavillon zu einer zweiten Essensausgabe installiert worden.

"Die ganze Schule wächst durch den Umzug zusammen. Jetzt können wir alle an einem Strang ziehen", freut sich auch Konrektorin Sandra Prison, die im Schuljahr 2011/2012 mit Unterstützung durch Annegret Buchart, Leiterin der katholischen Don-Bosco-Grundschule, die Schule geleitet hatte. Jetzt übernimmt die neue Rektorin Susanne Klinkow die Leitung. Die Schulgemeinde muss sich neu finden: Denn es gilt, den rhythmisierten und den offenen Ganztagsbetrieb zu kombinieren und im begrenzten Raumangebot arrangieren. Für den rhythmisierten Betrieb, bei dem sich Unterrichts-, Betreuungs- und Vertiefungseinheiten abwechseln, bräuchte man im Idealfall jeweils einen Unterrichtsraum mit einem separat angrenzendem Betreuungsraum, so Prison. "Zwei dritte Klassen werden in Containern auf dem Schulgelände untergebracht", erklärt die Konrektorin. Die Klassen aus der Bachstraße erhalten Räume im Schulgebäude, um die Integration voranzutreiben.

Die Container sind keine Dauerlösung, sondern nur für vier Jahre angemietet. In zwei Jahren wird sich die Raumsituation etwas entzerren, denn nur die Jahrgangsstufen drei und vier sind noch dreizügig. Mittelfristig dürfte die Zweizügigkeit gesichert sein. Und langfristig ist eine Vergrößerung der Grundschule geplant. Im früheren Verwaltungstrakt der Steinkullen-Schule ist der Lehrmittelraum zum Sekretariat umgebaut worden. Die Lehrmittel sind nun in renovierten Kellerräumen verstaut. "Bei dem Umbau haben wir auch gleich eine kleine Mineralfaser-Schadstoffsanierung vollzogen", sagte Ute Eden. Der alte Schulboden mit festgebundener Asbestfaser wurde entfernt und durch einen neuen Kautschukboden ersetzt. Die Stadt investierte in den Umbau knapp 150 000 Euro.

Der Schulstandort Bachstraße wird komplett aufgegeben. Nach der Grundschule zieht auch die Volkshochschule aus ihren Räumen aus. Nur die Kindertageseinrichtung des Vereins Private Kindergruppe bleibt in ihren Räumen im alten Schulhaus. Der Gesamtbereich soll jetzt städtebaulich überplant werden.

Ein erster Entwurf existiert bereits und sieht eine Bebauung mit Einfamilienhäusern vor.

(RP)
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