Hilden Wenn der Weihnachts(b)engel kommt

Hilden · Das große Weihnachtskonzert der Musikschule lockt hunderte Zuschauer in die Stadthalle.

 Die Kinder des Elementarbereichs begeistern mit ausgefallenen Kostümen. Hier heitern die Jelly Beans die alte Frau Schmidt auf.

Die Kinder des Elementarbereichs begeistern mit ausgefallenen Kostümen. Hier heitern die Jelly Beans die alte Frau Schmidt auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadthalle ist bis zum allerletzten Platz belegt. Gespannte Eltern und Großeltern, Geschwister und Freunde warten auf den großen Moment, wenn der Vorhang aufgeht. Sie sind gekommen, um das Weihnachtskonzert der Musikschule Hilden zu erleben. Aber auch vor dem Saal herrscht helle Aufregung. Hier haben sich die 180 Kinder aus dem Elementarbereich versammelt und bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor. Kichern, aufgeregtes Geplapper, Eltern zupfen schnell noch Kostüme zurecht, die Lehrerinnen der Musikschule geben letzte Anweisungen.

Marko ist als Stern verkleidet. Der Fünfjährige hat sogar goldglitzernde Wangen. „Ich tanze gerne“, erklärt er. Und die Geschichte gefällt ihm auch. „Ich bin schon ein bisschen aufgeregt“, gibt er zu. Sarah, Mia und Kira haben noch kein Lampenfieber. Sie sehen bezaubernd aus in ihren rosa Kleidchen, haben rosa Schleifen im Haar und einen Schlüssel im Rücken. „Wir sind Aufziehpüppchen“, verkündet Sarah. Auch Musikinstrumente haben sie dabei. „Triangeln“, erklärt Mia und Kira schwärmt: „Unsere Musik ist ganz, ganz schön.“ Darauf nicken alle drei 5-jährigen Aufziehpüppchen im Gleichklang.

Fariba Fahandej hat ihre Tochter Arnika begleitet. „Ich finde es sehr gut, dass sie heute hier auftreten darf.“ Nicht nur Arnika, auch ihre Mutter ist schon ziemlich aufgeregt. Arnika gehört zu den Jelly-Beans, ihr Kostüm besteht aus bunten Luftballons. Und dann geht es auch schon los. Alle Kinder marschieren durch den vollen Saal bis zum „Engelsmarkt“ auf der Bühne.

„Wir fangen nach den Sommerferien mit den Vorbereitungen an“, verrät Musikschullehrerin Ina van Stiphaut, „dann schreiben wir die Geschichte.“ Die Kinder haben acht Wochen Zeit, um ihren Part einzustudieren. In diesem Jahr ist die Geschichte mit „Der Weihnachts(b)engel“ überschrieben. Zunächst singt der Engel (Kiki Hansen) zusammen mit den Kindern auf die Melodie von „Jingle Bells“: „Weihnachtsmarkt, Weihnachtsmarkt wie in jedem Jahr, Plätzchenduft und Glockenklang, oh wie wunderbar“.

Doch dann trifft der Engel auf dem Markt die einsame Frau Schmidt (Musikschulleiterin Eva Dämmer). „Mir ist gar nicht weihnachtlich zumute“, klagt sie. Ihre Kinder sind in alle Welt verstreut und so sitzt sie in ihrem Schaukelstuhl und beschließt, alleine möchte sie kein Weihnachten feiern. Doch Ben, der Sohn des Engels, will Frau Schmidt helfen. So stiehlt er in jeder Nacht etwas vom Engelsmarkt und stellt es der alten Frau Schmidt vor die Tür. Zuerst sind es die Jelly Beans, die auf die Bühne kommen und einen schwungvollen Rock’n’ Roll hinlegen, was den Saal zum Toben bringt. Dann steigen die Sterne zur Musik von „Raumschiff Enterprise“ auf die Bühne. Die Aufziehpüppchen lassen ihre Triangeln ertönen, bevor eine ganze Schar liebevoll als Geschenkpäckchen verkleideter Kinder die Bühne erobert. Schließlich tanzen auch kleine Engel leichtfüßig über die Bühne und werden genauso mit begeistertem Applaus belohnt, wie die Tanzgruppen vorher.

Natürlich lässt sich die einsame Frau Schmidt von den Geschenken überraschen und am Ende muss sie auch nicht alleine feiern, sondern wird herzlich eingeladen. Und das alles hat sie dem Weihnachts(b)engel zu verdanken. Eine wunderbare Geschichte, dargestellt von bezaubernden Kindern. Eine Aufführung, nach der sicher jeder mit guter Laune nach Hause gegangen ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort