Hilden Große Brandgefahr durch Kerzen

Hilden · Aus Sicherheitsgründen sind offene Flammen in den städtischen Senioreneinrichtungen in Hilden und in den Krankenhäusern in Hilden und Haan nicht gestattet.

Viele Menschen erfreuen sich in der Adventszeit an dem warmen Licht und dem Duft von Kerzen. Doch die offenen Flammen bergen auch Gefahren. Deshalb haben sich die Städtischen Seniorendienste Stadt Hilden in ihren Einrichtungen für ein striktes Kerzenverbot entschieden, erläutert Geschäftsführer Holger Reinders. "Wir können offene Flammen weder auf den Zimmern noch in den Wohnbereichen gestatten, weil das einfach zu gefährlich ist." Adventsgestecke und Weihnachtsbäume würden im ganzen Haus ausschließlich elektrisch beleuchtet. Reinders bittet die Bewohner und deren Angehörige um Verständnis.

Ähnlich rigide wird der Brandschutz in den Krankenhäusern in Hilden und Haan gehandhabt. Bei mitgebrachten Adventsgestecken für Patienten werden die Dochte entfernt, damit niemand in Versuchung gerät, eine Kerze anzuzünden. Offene Flammen seien in den Kliniken und Altenheimen des Kplus-Verbundes grundsätzlich verboten, erläutert Dirk Gill, Brandschutzbeauftragter des St.-Josef-Krankenhauses in Haan. Das gelte auch für das Rauchen in den Patientenzimmern. Selbst in den Schwesterzimmern dürften keine Kerzen angezündet werden: "Wenn ein medizinischer Notfall eintritt, sind die Flammen unbeaufsichtigt."

Tatsächlich hat die Feuerwehr in der Adventszeit mehr mit Bränden zu tun als sonst, berichtet Stefan Brocke, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Hilden. Bei offenen Flamen rät der Brandexperte grundsätzlich zu Vor- und Umsicht.

"Ich kann und will Kerzen nicht verbieten", erläutert Ute Frank-Hesse, Geschäftsführerin des Wohnstifts Haus Horst. 360 Senioren wohnen dort mit Betreuung, einige werden stationär gepflegt. Die meisten seien selbstständige Mieter. "Wir machen sie auf die Gefahr aufmerksam und bitten sie, achtsam zu sein oder nur geschützte Kerzen im Glas zu verwenden." Die Einrichtung selbst gehe mit gutem Beispiel voran und verwende nur elektrische LED-Kerzen. Und: Eine von zwei regelmäßigen Brandschutzübungen pro Jahr für die Mitarbeiter setzt die Geschäftsführerin stets zu Advent an.

Im Josef-Kremer-Haus der Arbeiterwohlfahrt Hilden gehört der Schein von echten Kerzen in der Vorweihnachtszeit einfach dazu. Neben Senioren nutzen auch Kindergruppen die Einrichtung. "Wir verwenden aber nur Kerzen, die in Gläsern geschützt sind", erläutert Leiterin Heike Cremerius. "Damit ist noch nie etwas passiert."

Für die städtischen Gebäude gibt es keine ausdrückliche Regelung, sagt Personaldezernent Norbert Danscheidt: "Wir appellieren an die Vernunft der Mitarbeiter." Offene Flammen auf Treppen und Fluren im Rathaus seien tabu: "Der Adventskranz im Rathaus-Foyer ist mit elektrischen Kerzen versehen." Gleiches gilt für den Weihnachtsbaum in der Feuerwehr-Kantine.

(RP)
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