Hilden Grippe-Fall an Haaner Schule

Düsseldorf · Eine Realschülerin ist an der Virusinfektion erkrankt, ein Mitschüler gestern nach Hause geschickt worden. Lehrer geben sich besonnen: Die Stadt habe die Schulen mit Hygieneartikeln gut ausgerüstet.

Schweinegrippe: Das müssen Arbeitnehmer wissen
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Foto: ddp

Ihren ersten Schultag hatte sich die Neuntklässlerin anders vorgestellt: Statt mit ihren Freundinnen an der Emil-Barth-Realschule Urlaubserlebnisse auszutauschen, liegt die junge Haanerin auf der Seuchenstation der Düsseldorfer Uniklinik.

Der gesicherte Befund: die neue Influenza A/H1N1. Die Schweinegrippe-Panik sei deshalb aber nicht ausgebrochen, betont Schulleiter Reinold Mertens — nicht zuletzt auf Grund der guten Zusammenarbeit mit dem Kreisgesundheitsamt. "Die Schülerinnen, mit denen das Mädchen zusammen war, wurden vorsorglich unter Quarantäne gestellt und auf das Virus getestet." Ergebnis negativ — heute dürfen sie wieder zur Schule gehen.

Kommune übernimmt Kosten

Dort sind — wie an allen Schulen — neue Flüssigseifenspender und Papierhandtuch-Halter installiert worden. Hinzu kommen Desinfektionssprays für die Türklinken und Mundschutzmasken. Alle Kosten müssten die Kommunen übernehmen, bestätigte die Hildener Amtsleiterin Noosha Aubel.

Auch wenn die von der Stadt vorbereiteten Schulleiter sehr verantwortungsbewusst handeln würden, befürchtet Aubel, dass den Schülern trotz mahnender Vorträge die Brisanz kaum klar sein dürfte: "Ich glaube nicht, dass die Teenager auf ihre Begrüßungsrituale verzichten werden."

"Die Schüler nehmen das alles sehr gelassen", bestätigt Anne Ackers-Weiß, Leiterin der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule — die Kollegen seien da schon besorgter.

Eltern würden dank der schuleigenen Internetseite über Verhaltensmaßregeln informiert: "Sie stehen ja mit in der Verantwortung." Beispielsweise, die Kinder bei ersten Grippesymptomen zu Hause zu lassen. Die Gesamtschul-Rektorin hat im Gegenzug auch nicht den Eindruck, dass manche Schüler eine vorgeschobene "Schweinegrippe" nutzen würden, um die Sommerferien zu verlängern.

Der längst wieder zurückgezogene Vorstoß von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hätte allein an der Gesamtschule 1300 Schüler betroffen.

Gut vorgesorgt hat auch die Haaner Hauptschule zum Diek. "Wir haben für unsere 400 Schüler rund 100 Mundschutzmasken geliefert bekommen", berichtet Markus Helf und hofft, dass er sie nicht brauchen wird. Was den Schulleiter positiv überrascht: "Als wir am ersten Schultag die Klassen über die Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Schweinegrippe informierten, haben sie alle ganz ernst zugehört." Inzwischen laufe der Unterricht schon wieder normal.

Mit Mundschutz nach Hause

Derweil war der Krisenstab an der Emil-Barth-Realschule in Haan gestern erneut gefordert: "Wir hatten einen weiteren Verdachtsfall, der vorschriftsmäßig isoliert und dann mit einem Mundschutz nach Hause geschickt wurde", schildert Mertens, der sich derzeit aber noch relativ entspannt gibt. "Die große Welle kommt spätestens im Herbst", prophezeit der Schulleiter.

(RP)
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