Hilden Grandiose Show

Düsseldorf · Das zweite Konzert des Hildener Meisterkursus "Kosho and friends" hatte es in sich. Drei Orchester und der bekannte Gitarrist Kosho begeisterten das Publikum mit Mandolinen- und Gitarrenmusik der Extraklasse.

Es war gezupfte Spielkunst, in einem Austausch von Farben, Klängen, weltumspannend und vom Feinsten. Das zweite Konzert zum Hildener Meisterkursus der Musikschule bot in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums alles, was Mandolinen und Gitarren zu bieten haben. Das frisch formierte Projektorchester des Workshops samt seiner Dozenten stimmte zum Auftakt ein, heizte schon mit den ersten Stücken den Saal so richtig auf. Und da das Konzert "Kosho and friends" hieß, präsentierte sich der Gitarrist und Sänger Kosho nebst toller Stimme und eigenen Kompositionen auch als perfekter Entertainer. Im furiosen Zusammenspiel begeisterten die rund 70 Musiker die Zuhörer mit den Hits der "Söhne Mannheims". Wie dem, rhythmisch ins Blut gehenden und variantenreich gezupften "Kasatschock", oder der anrührenden Ballade "Wenn du schläfst", die Kosho und zwei junge Sängerinnen des Workshops hinreißend untermalten.

Sicher über die Klippen geführt

Das Hildener Mandolinenorchester servierte Kostproben und lief zur Hochform auf. Auch dank seiner Dirigentin, der jungen Virtuosin Annika Lückebergfeld, die mit Herzblut ihre 25 Zupfschäfchen über alle musikalischen Klippen sicher führte. Stark im Piano und Crescendo verlieh das Ensemble der melodischen Filmmusik "The Godfather" aus dem "Paten" das richtige Flair. Zart, lyrisch und dynamisch woben die Musiker ihre Tremoli zu einer effektvollen Herbststimmung in der japanischen Komposition "Song of Japanese Autumn". Nach der Pause brachte Kosho den Saal zum Glühen. Er zelebrierte seine Kunst auf der Gitarre und mit seiner rauchzarten, samtenen Stimme. Er improvisierte mit Genuss. Der Wormser Gitarrist ist ein Multitalent, liebenswert und publikumsnah. Atmosphärisch dicht, mal melancholisch, mal explosiv sind seine eigenen Kompositionen, Mühelos wanderte er die Oktaven rauf und runter und bot dem tobenden Publikum eine grandiose Show. Das Konzert der Superlative bekam ein letztes Krönchen.

Artistische Saitenkunst

Das JugendZupfOrchester NRW mit den besten Mandolinen- und Gitarrenspielern des Landes gab sich die Ehre. Die 45 jungen Bundes- oder Landespreisträger unter ihrem Leiter Christian de Witt zeigten artistische Saitenkunst. Die Zuschauer staunten über die diversen Spieltechniken, die das junge Spitzenensemble beherrschte. In Kompositionen, wie "Jenseits des Regenbogens" oder im "Preludium" tanzten die Finger nicht nur, sie fegten wie Wirbelstürme über die Saiten: Zupfmusik in Perfektion.

(RP)
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