Hilden Goya-Ausstellung endet

Hilden · Die Goya-Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum geht zu Ende. Aufgrund des großen Interesses an „Francisco de Goya und ‚Die Schrecken des Krieges‘“ veranstaltet das Museum zum Abschluss am Sonntag, 23. Februar, ab 16 Uhr eine Finissage.

 Goya-Experte Professor Helmut C. Jacobs.

Goya-Experte Professor Helmut C. Jacobs.

Foto: Frank Preuss

In einer Gesprächsrunde mit Vortragselementen soll es nochmals um grundsätzliche Fragen gehen: Wieso ist Goya mit seinen Bildern ein Wegbereiter der Moderne? Hierzu wird der Goya-Experte Professor Helmut C. Jacobs von der Universität Duisburg-Essen „Die Schrecken des Krieges“ in den Gesamtkontext von Goyas Biografie und Werk stellen und vor allem deutlich machen, wie aktuell Goya als Künstler der europäischen Aufklärung bis zum heutigen Tag ist. Jacobs ist auch ein passionierter Akkordeonist, der die Finissage mit Fandangos, Boleros und Sonatas aus der Zeit Goyas musikalisch bereichern wird, teilte das Museum weiter mit. Der Eintritt zur Finissage ist frei.

„Die verhängnisvollen Folgen des blutigen Krieges gegen Bonaparte in Spanien“ hielt der Maler Francisco de Goya in 80 Aquatinta-Radierungen fest. In seinen Bildern nimmt er keine Partei, sondern veranschaulicht die menschliche Brutalität. Somit stehen diese existenziellen Szenen stellvertretend für alle Kriege und erscheinen in ihrer darstellerischen Kraft nahezu zeitlos und beklemmend aktuell. Sie zeigen abgründige Verhaltensmuster menschlichen Handelns in extremen Situationen.

Die Veröffentlichung von derart erschütternden Arbeiten war im Klima dieser Zeit für den Künstler zu gefährlich. So wurde die erste Auflage der Radierungen erst 35 Jahre nach Goyas Tod, im Jahr 1863, von der San-Fernando-Akademie in Madrid unter dem Titel „Los Desastres de la Guerra“ gedruckt. Zu Lebzeiten fertigte Goya einen vollständigen Satz nummerierter Abzüge an, die er seinem Freund Ceán Bermúdez zukommen ließ. Diese Abzüge enthielten mit Bleistift eingefügte Beschriftungen, die zum integralen Bestandteil der Bilder wurden.   tobi

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