Kinoabend in Hilden Gleichstellungsbeauftragte weist auf Frauenrechte hin

Haan/Hilden · Am Dienstag, 8. März, wird der Weltfrauentag begangen, in Hilden wird aus diesem Anlass am Mittwoch der Film „We want Sex“ gezeigt.

 Im Kinofilm „We want Sex“ geht es um einen Konflikt, den Mitarbeiterinnen der Fordwerke Ende der 1960er Jahre austrugen.

Im Kinofilm „We want Sex“ geht es um einen Konflikt, den Mitarbeiterinnen der Fordwerke Ende der 1960er Jahre austrugen.

Foto: Tobis Verleih

Seit 111 Jahren stehen weltweit am 8. März die Rechte von Frauen und Mädchen im Mittelpunkt, um bestehende Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen zwischen Frauen und Männern abzubauen. Das diesjährige Motto des Gedenk- und Aktionstages lautet „Each for Equal“ – „Jede und jeder für Gleichberechtigung“.

„Es sind vor allem die Krisenzeiten, die immer wieder beweisen, dass es die Frauen sind, die neben ihrem Job im Homeoffice auch noch die Betreuung der Kinder im Homeschooling und/oder die Pflegearbeiten von Angehörigen übernehmen“, macht die Haaner Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krengel deutlich. „Dabei sind berufliche und familiäre Verpflichtungen ja nicht die alleinigen Aufgaben, die Frauen abverlangt werden. Und in diesem Jahr ist es nicht nur Corona, die die Umsetzung der Gleichberechtigung erschwert.“

Jetzt tobe ein weiterer Krieg in der Ukraine. Frauen und Kinder dürften das Land verlassen und fliehen an einen sicheren Ort. Das bedeute aber, dass sie Ehemänner und Väter im Kriegsland zurücklassen müssen. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sei Teil unseres demokratischen Grundverständnisses. „Frauenrechte sind Menschenrechte, die durch diese und andere Kriege massiv bedroht werden. Es ist unsere Aufgabe, auf solche Ungerechtigkeiten hinzuweisen, Verbesserungen einzufordern, sich zu verbünden und sich für die Frauenrechte einzusetzen“, erläutert Krengel weiter.

Zu tun gebe es nach all den ganzen Jahren immer noch genug. Dabei gehe es unter anderem um Themen, wie die unbezahlte Sorgearbeit, die Schlechtbezahlung in Pflege- und erzieherischen Berufen, die Lohnlücke oder auch um die Tatsache, dass jede dritte Frau in Deutschland Opfer von Gewalt wird. „An diese Tatsache soll sich die Gesellschaft jedes Jahr auf neue erinnern und so lange solidarisch zusammenstehen, bis zumindest in weiten Teilen die Gleichberechtigung erreicht ist“, so die Haaner Gleichstellungsbeauftragte.

Krengel macht alle Interessierten auf eine Veranstaltung im Rahmen des Weltfrauentags aufmerksam. Im Hildener Kino, Lux Lichtspiele, wird ein Film von Nigel Cole mit dem Titel „We want Sex“ gezeigt. Der Film wird aber erst am Mittwoch, 9. März, ab 19.30 Uhr im Kino an der Benrather Straße zu sehen sein. Der Titel verspreche aber nicht das, was er im ersten Moment impliziert. Tatsächlich geht es um die Geschichte einer britischen Gruppe von Arbeiterinnen in den Ford-Werken, die im Jahre 1968 kein Einsehen mehr dafür hatten, für die gleichen Näharbeiten nur die Hälfte des Lohnes ihrer männlichen Kollegen zu erhalten. Eine unterhaltsame Darstellung zur Tragweite der Lohngerechtigkeit. Der Eintritt zur Film-Veranstaltung kostet 7,50 Euro.

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