Bürgermonitor Glasfaserausbau sorgt für Ärger

Hilden · Manche Bürgersteige sehen nach dem Einbau der schnellen Internetleitung aus wie ein Flickenteppich.

 So sieht der Bürgersteig an der Herderstraße aus.

So sieht der Bürgersteig an der Herderstraße aus.

Foto: Tobias Dupke

(tobi) Claus Gerhard kann es kaum fassen: Einige Bürgersteige im Hildener Westen und im Gewerbegebiet rund um Möbel Hardeck sehen aus wie Flickenteppiche. „Ob diese fachmännisch ausgeführten Arbeiten von der Stadt Hilden bezahlt werden? Oder gibt das eine Anzeige wegen Sachbeschädigung?“, fragt er provokativ. Es geht um die Gräben für die Glasfaser-Leitungen, die momentan verlegt werden. Eine Baufirma reißt dafür den Bürgersteig auf und verlegt das Kabel – das Loch wird dann verfüllt und teilweise zugepflastert. An einigen Stellen wird der Schotter lediglich verdichtet. Bei gepflasterten Bürgersteigen ist das kein Problem, asphaltierte Flächen sind jedoch nicht neu geteert worden. „Diese Flickschusterei ist zur Zeit sehr in Mode gekommen“, so Gerhard weiter.

„Nach dem Bundestelekommunikationsgesetz haben Netzbetreiber das Recht, entsprechende Leitungen im öffentlichen Verkehrsraum zu verlegen. In Hilden sind derzeit besonders die Deutsche Telekom und die Stadtwerke Hilden intensiv mit der Erweiterung ihres Glasfasernetzes befasst“, erklärt der Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes Harald Mittmann. „Die Netzbetreiber müssen die in Anspruch genommenen städtischen Flächen nach Abschluss der Bauarbeiten wieder in den vorherigen Zustand versetzen.“

„Das machen wir auch“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. „Allerdings sind unterschiedliche Firmen mit den Bauarbeiten beauftragt: Eine verlegt die Leitungen im Bürgersteig, eine andere schließt die Gebäude daran an.“ Zwischen diesen beiden Prozessen können Tage und Wochen liegen – es wäre wenig wirtschaftlich, wenn der Bürgersteig für Zwischenzeit wieder komplett asphaltiert werden würde. „Hinzu kommt, dass für die Abschlussarbeiten eine dritte Firma beauftragt wurde. Sie kümmert sich am Ende um die Bürgersteige“, sagt Sabine Müller. Das mache aber erst Sinn, wenn die restlichen Bauarbeiten abgeschlossen sind. „Die Asphaltarbeiten werden gesammelt und dann ein einem Durchgang ordentlich ausgeführt“, erklärt Sabine Müller. Ein Zeitfenster für diese Arbeiten konnten die Stadtwerke am Donnerstag noch nicht nennen.

Was ist aber, wenn ein Fußgänger über den Schotter oder die Pflastersteine stolpert? „Bis zur endgültigen Wiederherstellung und Abnahme durch die Stadt sind die Firmen in der Verkehrssicherungspflicht und haften gegebenenfalls bei Unfällen“, erklärt der Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, Harald Mittmann.

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