Hilden Glascontainer kommen unter die Erde

Hilden · Auf der Einkaufsstraße Am Kronengarten entsteht Hildens erste Unterflur-Anlage. Kostenpunkt: 37 000 Euro.

 Marlies Kramer mit unterirdischem Altglas-Container auf dem Martinsplatz in Richrath, wo es seit 10 Jahren unterirdische Sammelbehälter gibt

Marlies Kramer mit unterirdischem Altglas-Container auf dem Martinsplatz in Richrath, wo es seit 10 Jahren unterirdische Sammelbehälter gibt

Foto: CDU

Mit dem anstehenden Abriss des ehemaligen Jugendzentrums "Jueck" an der Heiligenstraße/Ecke Am Kronengarten müssen auch die Altglas-Container vor dem Haus verschwinden. Die Verwaltung hat vorgeschlagen, die Behälter künftig unterirdisch unterzubringen. Hildens erste sogenannte Unterflur-Anlage wird geschätzt rund 37 000 Euro kosten. Bis auf die Bürgeraktion Hilden stimmten alle anderen Ratsfraktionen der zusätzlichen Ausgabe zu.

Die Verwaltung hat sich mit dem Eigentümer des Parkplatzes hinter Deichmann, H&M und C&A an der Straße Am Kronengarten (der jetzt teilweise bebaut wird) geeinigt. Er stellt den nötigen Platz für eine Unterflur-Altglascontaineranlage zur Verfügung. Sie wird von der Stadt gebaut und unterhalten. Die Unterflur-Anlage sehe gut aus, habe aber auch ihren Preis, meinte BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen: "Wir wollen nicht 37 000 Euro zusätzlich ausgeben. Es gibt doch bestimmt Alternativen." Die gebe es nicht, widersprach Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Die Straße Am Kronengarten und die Heiligenstraße seien dicht bebaut. Der aktuelle Container werde viel genutzt. In dem gesamten Bereich habe die Stadt keine Grundstücke mehr. Zudem müsse ein Container-Standort bestimmte Kriterien erfüllen. Beispielsweise müsse ein Lastwagen anfahren können. Alternativstandorte kämen für die SPD nicht in Frage, erläuterte Hans-Werner Schneller: "Eine Unterflur-Anlage ist das sinnvollste, was man dort machen kann." Das sah auch Thomas Remih (FDP) so: "Eine Unterflur-Anlage sieht besser aus. Das ist ein Mehrwert, der sich bezahlt macht." Die Grünen sehen die Unterflur-Anlage als "Ausnahme", betonte Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Bartel: "Unser Ziel kann es nicht sein, die Container überall unter der Erde zu verstecken. Das wird zu teuer."

Altglas ist ein wertvoller Rohstoff, das Recycling und Verwerten macht Sinn. Die Stadt rechnet einen Altglas-Container-Standort für rund 600 Einwohner. Die Behälter sollen für alle Nutzer nach 200 bis 300 Metern Fußweg erreichbar sein. Grundsatz: Die Container werden dort aufgestellt, wo die Wertstoffe anfallen, also in und nicht am Rande oder außerhalb von Wohngebieten. In Hilden gibt es rund 80 Container-Standorte, die mit einer unterschiedlichen Anzahl von Behältern bestückt sind, erläutert Abfallberater Frank Berndt. Seit das Altpapier in blauen Tonnen eingesammelt werde, seien die Standplätze auch "relativ sauber": "Wir sind ein bis zwei Mal in der Woche dort und haben das ganz gut im Griff." Für den Fachmann sind Unterflur-Anlagen in der City die erste Wahl: "Sie sehen gut aus und sind leiser."

Die Straße Am Kronengarten hat sich in den vergangenen Jahren zu einer lebendigen Einkaufsstraße parallel zur Mittelstraße entwickelt. Dort haben sich Aldi, der Biosupermarkt "Denn's", Rossmann und Tedi angesiedelt. H&M lässt gerade erweitern. Im Erdgeschoss plant der Eigentümer zusätzliche 400 Quadratmeter Einkaufsfläche. Auch in dem neuen Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Am Kronengarten/Heiligenstraße sind zwei Ladenlokale mit 800 bis 900 Quadratmetern vorgesehen.

Auf der neuen Shopping-Meile würden Altglas-Container nur stören, war sich die Mehrzahl der Stadtverordneten einig. Deshalb sollen sie dort unter der Erde versteckt werden.

(RP)
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