Ferien zu Hause - 3 Geschichte(n) auf Postkarten

HAAN · Es muss nicht immer der Urlaub in der Ferne sein: Haan hat auch in den Ferien eine Menge zu bieten. Wer das Ansichtskarten-Museum von Bernd Wodrich besucht, erfährt gleichzeitig viele Anekdoten über die Gartenstadt und ihre Umgebung. Ein Rundgang

 Auch Karten zum Schmunzeln sind dabei, wie der Geistliche, der gleich drei Damen mit seinen Ruderkünsten im Ittertal beeindruckt, zeigt Bernd Wodrich. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Jakob-Litsch-Preis ausgezeichnet.

Auch Karten zum Schmunzeln sind dabei, wie der Geistliche, der gleich drei Damen mit seinen Ruderkünsten im Ittertal beeindruckt, zeigt Bernd Wodrich. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Jakob-Litsch-Preis ausgezeichnet.

Foto: Staschik, Olaf

Seit fast 20 Jahren sammelt Bernd Wodrich (69) Postkarten. Vor sechs Jahren eröffnete er sein Ansichtskarten-Museum an der Wilhelmstraße 6. In 66 Schaukästen zeigt er dort seine gesammelten Werke: Ansichtskarten aus Haan, Gruiten, Solingen und Hilden, aber auch einige Briefmarken, Poststempel und Inflationsgeldscheine.

Die Ausstellung im Erdgeschoss an der Wilhelmstraße hat einen roten Faden. "Man geht quasi die Bundesstraße B 228 von unten hoch bis zum heutigen Gartencenter Selder, in dem sich früher ein Kraftfahrerheim befand und bekommt auch einen Eindruck von den Seitenstra- ßen rechts und links daneben", erklärt Bernd Wodrich. So wandert der Besucher gedanklich am früheren Haaner Bahnhof vorbei, der kurioserweise früher noch ein drittes Gleis Richtung Ohligs besaß — "das vermutlich zum Wasserwerk führte". Postkarten belegen das alte Krankenhaus, in dem sich heute die Landesfinanzschule befindet, und den Bau des Rathauses 1901. "Viele wissen nicht, dass der spätere Anbau am Rathaus für die Sparkasse war." Und dass schräg gegenüber das Heimatmuseum stand. "Heute ist an der Stelle das Hallenbad", sagt Wodrich.

Ursprünglich hatten Briefmarken, die Gemälde abbildeten, die Leidenschaft von Bernd Wodrich entfacht. Weil das jedoch irgendwann zu teuer wurde, verlegte sich der Haaner, der in Anklam in Pommern geboren wurde, auf das Sammeln von Ansichtskarten mit Gemälden. In mehreren Vitrinen können die Besucher des Museums die "Gemäldegalerie des kleinen Mannes" sehen. "Ähnliche Ansichtskarten mit einer solchen Farbenfreudigkeit gibt es heute gar nicht mehr", sagt der 69-Jährige und ist ganz begeistert. Es kommen auch immer wieder neue Schmuckstücke hinzu. "Ich bin fast jede Woche auf Trödelmärkten und halte Ausschau nach besonderen Karten", berichtet er. Auch im Internet besucht er Börsen. "Und einige Gäste bringen mir auch Karten mit. Darüber freue ich mich."

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