Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Gegen das Rathaus gibt es keinen Wahlsieg

Hilden · Die Stimmung in der Stadtverwaltung ist auf dem Nullpunkt. Der Führungsstil der Bürgermeisterin steht in der Kritik.

Es war einmal ein Oberbürgermeister, der regierte in Leverkusen, keine 23 Kilometer von Hilden entfernt. Sein Name: Reinhard Buchhorn.Er gehörte der CDU an - und viele, die sich heute zu seiner Amtszeit äußern, sagen, dass es in den vergangenen Jahrzehnten wohl keinen Oberbürgermeister gegeben habe, der so viel für seine Stadt angestoßen und erreicht habe. Bei der Wahl 2015 wurde Buchhorn dennoch von seinem SPD-Gegenkandidaten geschlagen. 29,8 Prozent der Stimmen erhielt der Amtsinhaber, während sein Herausforderer sich mit 51,2 Prozent im ersten Wahlgang feiern lassen konnte.

Was das Ganze über Hilden aussagt? Eine Menge!

Denn im Vorfeld der Wahl hatte es Kritik an den Führungsqualitäten des Stadtchefs gegeben. Die Leverkusener Personalratsvorsitzende hatte in einer gut besuchten Versammlung den Führungsstil Buchhorns kritisiert. Ein Klima der Angst und der Einschüchterung dürfe es nicht geben, soll sie gesagt haben. Es gab viel Applaus. Dem Oberbürgermeister wurde aus der städtischen Belegschaft verletzender, unangemessener und grober Umgangsstil vorgeworfen. Von Anschnauz-Attacken war sogar die Rede.

Und so gleichen sich die Bilder: Auch über Birgit Alkenings (SPD) ist aus Verwaltungskreisen immer wieder zu hören, sie stelle Mitarbeiter unnötig in den Senkel und sei auch mit Drohungen nicht sparsam. Gerade im Streit um die Besetzung der Kämmerer-Stelle ist Kritik neu aufgeflammt. Das kann Folgen haben.

Die Bürgermeisterin sollte sich schleunigst über ihren ehemaligen Leverkusener Amtskollegen eingehender informieren. Denn der war fachlich unangreifbar und wurde dennoch aus dem Amt gefegt - weil am Ende fast das gesamte Rathaus gegen ihn stimmte. Peter Clement

(RP)
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