Hilden Geduld und Disziplin

Düsseldorf · Im vergangenen Jahr beantragte die Sozialberatung für Schuldner des Hildener Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) 69 Verbraucherinsolvenzverfahren. "Seit der Einführung dieses Verfahrens vor zehn Jahren wurden 405 Schuldner in der Kurz- und Langzeitberatung erfasst", sagen Iris Peters und Brigitte Hombach, die seit 17 bzw. 22 Jahren für den SKFM in Hilden tätig sind. "Es geht für die Schuldner darum, ihr Verhalten zu ändern, Geduld und Disziplin zu beweisen. Und es braucht Zeit", stellen sie fest.

Kommt ein Schuldner zur Beratung, werden zunächst die soziale und wirtschaftliche Situation analysiert, die Zahl der Gläubiger und die genaue Höhe der Schulden ermittelt. Dann suchen Beraterin und Schuldner nach alternativen Lösungen, denn die Verbraucherinsolvenz ist nicht für jeden sinnvoll. Es beginnen Verhandlungen mit den Gläubigern. Wird keine außergerichtliche Einigung in Form eines Schuldenbereinigungsplanes erzielt, wird das gerichtliche Insolvenzverfahren beantragt und eröffnet. Pfändbares Einkommen muss dann an einen Treuhänder abgetreten, so genannte Obliegenheiten (Verpflichtung zur Erwerbstätigkeit) müssen erfüllt werden. Sechs Jahre lang dauert die Wohlverhaltensperiode, danach werden dem Schuldner die restlichen Schulden erlassen. Erst nach zehn Jahren kann ein weiteres Verfahren beantragt werden.

(RP)
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