Nach Uefa-Entscheidung Hilden und Haan zeigen die Regenbogenflagge

Hilden /Haan · Am Bürgerhaus an der Mittelstraße hat die Stadt am Mittwoch die Regenbogenflagge gehisst. Damit möchte sie ein Zeichen für Vielfalt und gegen die Uefa-Entscheidung setzen, das Münchner Stadion nicht in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen.

 Regenboggenflagge am Bürgerhaus

Regenboggenflagge am Bürgerhaus

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadt Hilden hat wie viele andere im Kreis und darüber hinaus eine Regenbogenfahne gehisst. Sie hängt am Bürgerhaus und soll ein Zeichen für Vielfalt und zugleich gegen die Entscheidung der Uefa setzen. Der Fußball-Verband hatte untersagt, das Münchner Stadion in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Damit wollte der Münchner Stadtrat ein Zeichen gegen die Benachteiligung von homosexuellen und transsexuellen Menschen in Ungarn und in allen anderen Ländern setzen.

Vergangene Woche Dienstag hatte das ungarische Parlament einen international scharf kritisierten Gesetzesentwurf der Fidesz-Partei des rechtsnationalistischen Regierungschefs Viktor Orbán verabschiedet. Bildungsprogramme zu Homosexualität oder Werbung von Großunternehmen, die sich mit Homosexuellen solidarisch erklären, sollen demnach künftig verboten werden, ebenso wie Aufklärungsbücher zu dem Thema.

Ungarn steht in der EU seit Jahren wegen Einschränkungen der Rechte von Minderheiten, der Medienfreiheit und von Oppositionsrechten am Pranger. Die Europaminister befassen sich am Dienstag erneut mit der Lage im Rahmen eines Verfahrens, das theoretisch bis zum Entzug der Stimmrechte auf EU-Ebene führen kann.

Die Uefa hatte sich gegen die Regenbogen-Beleuchtung der Allianz-Arena beim EM-Gruppenspiel Deutschland gegen Ungarn ausgesprochen. Das führte bundesweit zu Protesten, der Kreis nahm die Entscheidung zum Anlass, ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen, was Hilden und Haan mit der Hissung am Bürgerhaus unterstützten.

(tobi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort