Haan Frischer Wind bei der Arge

Düsseldorf · Marie-Thérèse Barbezat-Rosdeck hat die Leitung der Haaner Geschäftsstelle an der Breidenhofer Straße 7 übernommen. Dort sind jetzt alle Stellen besetzt. Die Umstrukturierung soll den Service deutlich verbessern.

Die Haaner Geschäftsstelle der Arge Mettmann-aktiv steht unter neuer Führung. Marie-Thérèse Barbezat-Rosdeck hat die Leitung übernommen. Seit wenigen Wochen arbeitet sie in den Räumen an der Breidenhofer Straße 7, die sie bereits aus mehreren Einsätzen in Vertretungsfällen kennt. Zuvor war sie bei der Arge in Hilden als Teamleiterin tätig.

Ihr Arbeitsgebiet kennt Barbezat-Rosdeck aus vielen Berufsjahren. Sie war 16 Jahre bei der Agentur für Arbeit tätig und später in den Sozialämtern von Oberhausen und Hilden. Seit Gründung der Arge ist sie dabei.

Ziel: Mit Bescheid aus dem Haus

Parallel zu ihrem Einstieg in Haan sind alle vorhandenen Stellen (wieder) besetzt worden. Die häufigen Vakanzen hätten immer wieder zur Überlastung von Mitarbeitern und damit zu einem erhöhten Krankenstand geführt, blickte die neue Geschäftsstellenleiterin zurück. "Jetzt können die Kollegen gleichmäßig belastet werden", erklärt sie. Arbeitsabläufe sollen verändert werden. Auch im Eingangsbereich werden neue Mitarbeiter eingesetzt. "Durch Umstrukturierung werden sich Wartezeiten verkürzen. Wir versuchen, manches sofort zu erledigen", verspricht Marie-Thérèse Barbezat-Rosdeck. "Ziel ist es, dass die Menschen demnächst das Gebäude mit einem fertigen Bescheid in den Händen verlassen".

Vielfach schon stand die Haaner Arge-Geschäftsstelle in der Kritik, weil sie telefonisch nur schwer erreichbar war. Auch hier gebe es Veränderungen. So sind jetzt so genannte Voice-Boxen geschaltet, die dann, wenn der Sachbearbeiter gerade kein Gespräch annehmen kann, eingehende Nachrichten auf dessen Computer weiterleitet.

Erste positive Erfahrungen

Es weht also frischer Wind in den Räumen der Arge. Die rund 900 Klienten wird es freuen. Erste positive Erfahrungen hat Petra Becker gemacht. Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern (Zwillinge von fünf Jahren, 20 und 24 Jahre) verlor ihre Wohnung, weil die Arge im vorigen Jahr ohne Begründung Zahlungen kürzte. Bei der Zwangsräumung gingen alle Möbel der kleinen Kinder kaputt – und niemand fühlte sich verantwortlich. Zwei Monate lebte Familie Becker bei der Schwester in Mettmann. Auf Intervention eines Freundes vermittelte Sozialamtsleiter Udo Thal eine neue Wohnung am Bandenfeld. Das Düsseldorfer Möbelhaus Schaffrath spendete Möbel im Wert von rund tausend Euro. Bürgermeister Knut vom Bovert bat Arge-Kreisgeschäftsführer Klaus Przybilla um Prüfung der Vorwürfe.

Marie Thérèse Barbezat-Rosdeck schaute sich den Fall an. "Da ist einiges gehörig schief gelaufen", gab sie im Gespräch unumwunden zu. Änderungen, die Petra Becker (42) eingereicht hatte, seien falsch verarbeitet worden. Manche Unterlagen blieben für Monate verschwunden. Zudem habe es "reichlich Missverständnisse gegeben". Jetzt aber sei "alles getan, um in das Hilfsprogramm einzusteigen". Zwar gelte es noch, einige Punkte zu klären, aber "für mich war wesentlich, dass die Familie wieder auf die Füße kommt", sagte die neue Geschäftsstellen-Leiterin.

(RP)
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