Hilden Friedhof-Toiletten locken Vandalen an

Hilden · Zerstörte Spiegel, Fäkalien bis an die Decke: Die WCs auf den drei Friedhöfen werden immer wieder verwüstet. Jetzt sind sie nachts abgeschlossen.

 Der Eingang zum Nordfriedhof mit dem Toilettenhäuschen zur Rechten. Ebenso wie das WC am Hauptfriedhof wird auch hier nach Dienstschluss alles abgeschlossen.

Der Eingang zum Nordfriedhof mit dem Toilettenhäuschen zur Rechten. Ebenso wie das WC am Hauptfriedhof wird auch hier nach Dienstschluss alles abgeschlossen.

Foto: olaf staschik

Wer das Grab eines Angehörigen auf dem Nordfriedhof besucht, tut gut daran, nicht auf die Toilette gehen zu müssen. Denn auf dem Gelände zwischen Westring und Herderstraße gibt es zwar öffentliche WCs, doch ihr Zustand lässt zu wünschen übrig: Vandalen haben Spiegel, Mülleimer und Ablagen zerstört oder komplett entfernt, berichtet die Stadtverwaltung. Bürger hatten sich deshalb bei der CDU beschwert. Die wiederum fragte bei der Stadt nach, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Sie ist jetzt erfolgt: Alle Toilettenhäuser werden nachts abgeschlossen.

"Da fallen Sie tot um": Die Worte sind die erste Reaktion von Bettina Rech, wenn sie auf den Zustand der Toiletten in der Vergangenheit angesprochen wird. Rech ist bei der Verwaltung zuständig für die drei Friedhöfe samt WCs. Seit 18 Jahren mache sie den Job, und seit 18 Jahren gebe es die Probleme. "Abgeschlagene Behälter, kaputte Ablagen, zerstörte Gitter", zählt Rech auf, "herausgedrehte Glühbirnen, Fäkalien an den Wänden, verstopfte Abflüsse." Besonders schlimm ist es am Hauptfriedhof, weil er zentral liegt, heißt es. Rech: "Wir haben festgestellt, dass das weitaus meiste tatsächlich nachts, nach unserem Dienstschluss, passiert und hoffen deshalb, dass es jetzt besser wird." Die jüngsten Spuren am WC Nordfriedhof sind bereits beseitigt.

"Öffentliche Toiletten sind immer ein Problem, weil sie von vielen genutzt werden", sagt Ralf Scheib vom städtischen Gebäudemanagement. Sie würden werktags täglich gereinigt. "Aber nach der zweitägigen Nutzung am Wochenende sind sie nicht mehr sauber." Hinzu komme mutwillige Zerstörung. "Das reicht vom bloßen Verschmutzen über Verstopfen, indem ganze Toilettenrollen ins WC oder in den Ausguss gestopft werden, bis dahin, dass Waschbecken von der Wand geschlagen werden, wie bereits auf den Toiletten am Hauptfriedhof."

In der Vergangenheit hatten auch schon Obdachlose in den Toilettenhäusern übernachtet. Das sei prinzipiell nicht so schlimm, hätte man danach dort nicht Fixerbesteck gefunden. Dies sei gefährlich. Ob es Obdachlose sind, die dort auch die Einrichtung beschädigen, wissen weder Rech noch Scheib. An der Reinigung ist nach Überprüfung des Gebäudemanagements nichts auszusetzen. Die Stadt hat nach eigenen Angaben eine Fremdfirma mit dem Saubermachen beauftragt.

Die zerstörte Toilette auf dem Nordfriedhof ist gereinigt worden und soll nun komplett instand gesetzt werden. Die zerstörten und entfernten Gegenstände würden erneuert, teilt die Verwaltung in ihrer Antwort der CDU mit. Die Reinigungsfirma werde aufgefordert, "Toilettenpapier und Seife entsprechend nachzufüllen". Der nächtliche Schließdienst soll weiterem Vandalismus vorbeugen, dies sei jedoch mit Kosten verbunden. Außerdem werde damit Zerstörung und Verschmutzung bei Tage nicht verhindert.

Insgesamt gibt es drei städtische Friedhöfe in Hilden. Neben dem Haupt- und Nordfriedhof auch den Südfriedhof. Hier habe man aber weniger mit Zerstörungswut als mit Verschmutzung zu kämpfen, berichtet das Gebäudemanagement.

(RP)
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