Hilden Freud und Leid bei Olympia

Düsseldorf · Mit den Spielen in Peking, die am kommenden Freitag eröffnet werden, feiern die Olympischen Spiele der Neuzeit ihr 112-jähriges Bestehen. 112 Jahre voller Namen und Geschichten, hinter denen sich sportliche Erfolge und Enttäuschungen verbergen – und schon frühzeitig waren Hildener Sportler Teil dieser Geschichte.

1932 in Los Angeles zum Beispiel feierte ein 25-jähriger Itterstädter seine persönliche Olympia-Premiere. Leo Esser, zweimaliger Deutscher Meister im Kunstspringen, betrat in der kalifornischen Metropole das Brett, das für ihn die Welt bedeutete: Im Brettspringen errang er gegen die internationale Konkurrenz einen achtbaren fünften Platz. Vier Jahre später in Berlin reichte es für Esser trotz seines im gleichen Jahr errungenen Europameistertitels nur noch für den sechsten Platz. Ganz ähnlich erging es dem Säbelfechter Percy Borucki. Auch der gebürtige Oberschlesier, der damals in Hilden lebte, verschlechterte sich zwischen seinen beiden Olympiateilnahmen um einen Platz. Hatten sie im Säbel-Mannschaftswettbewerb in Tokio 1964 noch den sechsten Platz errungen , konnten Borucki und Kollegen in Mexico City 1968 nur noch Rang sieben verbuchen.

Weitaus knapper schrammte 1976 in Montreal der Hildener Helmut Latz, Steuermann des deutschen Ruderachters, an olympischem Edelmetall vorbei: Nur gut zwei Sekunden trennten ihn vom Bronzerang, den letztlich das Team aus Neuseeland belegte.

Besonders bittere Erfahrungen musste der gebürtige Düsseldorfer Lutz Liwowski, der zeitweilig für den Kanu-Club Hilden startete, bei den Spielen 2000 in Sydney sammeln. Ausgerechnet im Halbfinale auf seiner Paradestrecke, den 1000 Metern, paddelte der favorisierte Einer-Kajakfahrer zu früh los. Drastische Konsequenz für dieses Fehlverhaltens: Die sofortige Disqualifikation. Da war auch der fünfte Platz über 500 Meter nur ein schwacher Trost. 1996 in Atlanta war Liwowski mit seinen vierten und fünften Plätzen hingegen noch der erfolgreichste deutsche Olympia-Vertreter seiner Disziplin seit acht Jahren gewesen.

2008 wird der Hildener Olympiageschichte kein weiteres Kapitel hinzugefügt werden können: Kein Itterstädter Athlet hat sich für die Spiele in Peking qualifiziert.

(RP)
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