Hilden Freilichtbühnen zeigen Märchenhaftes

Hilden · "Der gestiefelte Kater" ist in Zons zu sehen, am Blauen See feiert Pippi Langstrumpf Geburtstag, in Monheim gibt's Musik.

 Wirklich kunterbunt: Hannah Rühl als Pippi Langstrumpf vor ihrer Villa. Auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen gibt es bis zum 3. Oktober noch fast drei dutzend Nachmittagsvorstellungen.

Wirklich kunterbunt: Hannah Rühl als Pippi Langstrumpf vor ihrer Villa. Auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen gibt es bis zum 3. Oktober noch fast drei dutzend Nachmittagsvorstellungen.

Foto: Theater Concept

Die Freilichtbühne Zons an der Wiesenstraße in Dormagen zeigt in dieser Saison das Märchen "Der gestiefelte Kater". Das idyllisch an der Stadtmauer gelegene Theater ist besonders bei Familien beliebt. Viele Eltern, die jetzt mit ihren Kindern zu den Aufführungen gehen, waren dort selber schon in jungen Jahren. Regisseur Jürgen Reinecke hat den Grimm'schen Stoff neu gebürstet, hinzugewebt und abgeschnitten, kurz, der Zonser Freilichtbühne auf den Leib geschneidert. Dort stirbt der alte Müller nicht, er steht unter der Knute seiner herrischen Gemahlin. Jene hält nicht viel von ihrem jüngsten Sohn Konrad, auch nicht vom Kater: "Katzen gibt es wie Sand am Meer." Mitnichten. Dieser Kater richtet sich auf, spricht und lässt den Müllersburschen ihm Stiefel, Hut und Handschuhe holen. So in Rot gewandet, zieht er aus, um aus dem Müllerssohn einen Grafen zu machen. Denn adlig und vermögend könnte der zur Arbeit untaugliche Konrad einen feinen Gemahl abgeben für Königstochter Leonore, die alle Prinzen bislang verschmähte. Doch durch List und Kühnheit seines gestiefelten Katers bringt es der Bursche zur Kleidung eines Edelmanns, zu Ländereien und einem Schloss, wo zum guten Schluss Hochzeit gefeiert wird - mit einer der üppigen, farbenprächtigen Tanzszenen, wie sie die Spielschar so wunderbar entfalten kann. Aufwendige Kostüme gibt es zu sehen, zuvorderst Andreas Kuhlewind als Kater im plüschigen Overall mit halber Gesichtsmaske, dazu eine ganze Schar goldfarbener Rebhühner, Fledermäuse, die das Schloss des bösen Zauberers umkreisen. Regisseur Reinecke lässt Mume Schrumpelzehe mit dem Roller über die Bühne sausen, den Müllersohn vom Kater im Fechten unterrichten - komische Elemente, die das kurzweilige Stück noch einmal bereichern. Die gesamte Spielschar kann in diesem dankbaren Stück glänzen. Die nächsten Spieltermine sind am 1., 11. und 18. Juli um 16 Uhr. Vom 12. Juli bis 11. August ist Sommerpause. Karten kosten 12 Euro, für Kinder bis zwölf 6 Euro. Karten gibt es an der Tageskasse oder unter www.märchenspiele-zons.de.

Von Freitag, 17. August bis Samstag, 25. August, findet auf der Monheimer Freilichtbühne an der Kapellenstraße in Monheim das Mondscheinkino statt. Auf einer aufblasbaren Leinwand wird ein buntes Kinoprogramm für Jung und Alt angeboten. Das Programm steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben, teilt der Veranstalter mit. Die Filmvorführungen beginnen täglich ab ca. 21.15 Uhr. Speisen und Getränke werden im Catering-Zelt ab 19.30 Uhr angeboten. Karten kosten 7 Euro (VVK) bzw. 9 Euro ( AK). Weitere Infos unter www.marke-monheim.de.

Keine Altersbegrenzung, keine festgelegte Musikrichtung, kein Eintritt - an diesem Samstag, 30. Juni, organisiert die Kulturfabrik Sojus 7 rund um die Monheimer Freilichtbühne ein Festival. Unter dem Motto "Musik frei machen" sind Jung und Alt eingeladen, miteinander zu feiern. Von 15.30 bis 22 Uhr gibt es ein buntes Programm mit Funk, Jazz, und Pop-Soul. Die Monheimer Band Replace spielt Indie Rock, der kamerunische Musiker Etienne Eben macht mit seiner Band Soul-Pop, und aus der türkischen Partnerstadt Atasehir treten zwei Musiker auf, die eine Mischung aus traditionellem und modernem Rock zum Besten geben. Die Gruppe Noah Klein aus Berlin spielt atmosphärischen Indietronic. Am Abend ertönen an der Freilichtbühne zudem Klänge der 1980er Jahre: Die Band Grapefruit Moon spielt Tom Waits. Die Bands The Planetoids aus Hannover und Slik Tiger aus Moers präsentieren schließlich eine Mischung aus Soul, Funk und Jazz. Da das Festival über den Getränkeverkauf finanziert wird, werden Gäste gebeten, keine eigenen Getränke mitzubringen.

Einen doppelten Geburtstag gibt's auf der Naturbühne am Blauen See in Ratingen: Das Team von Theater Concept feiert die 20. Saison und hat dazu Pippi Langstrumpf eingeladen, die ebenfalls Geburtstag hat. Das will sie mit ihren Freunden vor der Villa Kunterbunt mit dem üblichen Spektakel zu Lande und zu Wasser begehen. Bis zum 3. Oktober gibt es noch 34 Nachmittags-Vorstellungen, die jeweils um 15.30 Uhr beginnen; Einlass ist ab 14.30 Uhr. Es gibt freie Platzwahl. Die genauen Termine sind auf der Homepage "www.theaterconcept.de/termine" schnell zu finden. Das Stück - es dauert inklusive einer Pause etwa zwei Stunden - ist geeignet für Zuschauer ab drei Jahre. Die 1200 Zuschauer sind durch einen Wassergraben von der Naturbühne getrennt, auf der die Theaterleute vor traumhafter Waldkulisse ein ganzes schwedisches Dorf aufgebaut haben: Das Haus von Annikas und Toms Eltern, Bäcker, Fleischer, Villa Kunterbunt (zum Teil mit Drehbühne), eine Autowerkstatt - Ronnis Garage -, das Haus der Dorfgouvernanten Frau Prysselius und sogar eine kleine Kirche oberhalb der Bühne. Auch die Requisiten sind witzig und fantasievoll, etwa das "Postauto", ein Moped mit drei Anhängern. Vom Parkplatz aus ist ein etwa 15-minütiger Spaziergang nötig, um zur Naturbühne zu gelangen. Alle Plätze bieten perfekte Sicht auf die spektakuläre Kulisse. Die Eintrittspreis: Kinder von 3 bis 16 zahlen 12, Erwachsene 18 Euro.

(RP)
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