Hilden Forum für Frauen mit Unternehmergeist

Hilden · Das Netzwerk Business Frauen feiert sein zehnjähriges Bestehen. Der Austausch steht für die Mitglieder im Zentrum.

 Auf dem Aktionstag der "Businessfrauen" informieren Astrid Genge (l.) und Sigrid Averesch (M.) SPD-Politikerin Birgit Alkenings.

Auf dem Aktionstag der "Businessfrauen" informieren Astrid Genge (l.) und Sigrid Averesch (M.) SPD-Politikerin Birgit Alkenings.

Foto: Olaf Staschik

Sie haben ihr eigenes kleines Café, entwerfen Schmuck oder erstellen Werbekonzepte. Nebenher managen sie die Familie und den Haushalt. Frauen sind inzwischen gut im Geschäft, doch es fehlen ihnen häufig die Kontakte. Was Männer beim Skat oder Golf bereden, dafür mussten sich Unternehmerinnen erst ein Forum suchen. Die ehemalige Hildener Gleichstellungsbeauftragte initiierte daher vor zehn Jahren die Business Frauen. Das Netzwerk sollte die Möglichkeit zum Austausch bieten.

"Mir war es damals wichtig, Frauen miteinander in Kontakt zu bringen. Männer haben darin viel mehr Übung, wir müssen das häufig erst lernen", sagte Marion Braunschweiger-Heuschkel bei der Geburtstagsfeier in der Cafeteria des Bürgerhauses. Das Netzwerk hatte dort zu einem Aktionstag für Frauen eingeladen. Braunschweiger-Heuschkel war begeistert, was aus ihrer Idee gewachsen ist. "Das ist toll. Die ersten zehn Frauen habe ich damals noch persönlich angeschrieben und eingeladen. Doch es sind immer wieder neue dazu gekommen." Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat zu Themenabenden oder zum Plaudern über Berufliches und Privates.

"Die lockere Atmosphäre hat mich damals direkt angesprochen. Es waren Frauen, die ihre Selbstständigkeit mit Freude leben und etwas bewegen wollen", erinnerte sich Ulrike Pilz-Kusch an ihren ersten Eindruck. Die Diplom-Pädagogin und Autorin gehört seit sieben Jahren dazu und mittlerweile auf den Posten der Vorsitzenden gerückt. Sie setzt sich für einen offenen Umgang miteinander ein.

"In anderen Netzwerken habe ich das häufig erlebt, dass die Frauen ihren Erfolg demonstrativ vor sich hergetragen haben und in erster Linie auf der Suche nach Kunden waren. Deshalb möchte ich, dass wir auch die Krisen thematisieren, die wir alle haben", betont Ulrike Pilz-Kusch. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Rat sehr hilfreich sein kann, wenn die Aufträge ausbleiben.

Kontakt und Kommunikation waren auch für Astrid Genge die Motivation, sich den Business Frauen anzuschließen. "Ich wollte Menschen kennen lernen, die in einer ähnlichen Situation sind. Ein Geschäft habe ich mir davon jedenfalls nicht versprochen." Als Expertin für Ersatzteile bei Haushaltsgeräten aller Art weiß sie, dass ihre Branche bei Frauen weniger beliebt ist. "Mit kaputten Geräten möchten sich nur die Wenigsten beschäftigen." Seit einem Jahr besucht Genge die Treffen. "Hier habe ich Leute kennen gelernt, die etwas im Kopf haben."

Als Sigrid Averesch vor einem Jahr von Berlin nach Hilden zog, hat sich die Journalistin nach Anlaufstellen umgesehen, um in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Mir ist wichtig, dass sich hier unterschiedliche Berufsgruppen treffen und wir gegenseitig von unseren unterschiedlichen Perspektiven profitieren. Hier bekommen wir Anregungen, die uns alle weiter bringen." Die Freiberuflerin ist davon überzeugt, dass Frauen solche Netzwerke brauchen, um ihre Interessen zu vertreten und nach außen zu tragen. "Denn wir kämpfen mit Problemen, mit denen Männer nichts zu tun haben."

www.rp-online.de/hilden

(domi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort