Hilden Flüchtlinge mit großem Fest begrüßt

Hilden · Das marokkanische Kulturzentrum war gestern gut besuchter Schauplatz einer besonderen Veranstaltung.

 Sport kennt keine Grenzen. Das wurde gestern beim Fest auf dem Gelände des Kulturzentrums an der Telleringstraße deutlich. Neben dem Spielfeld aber wurde das Erlernen der deutschen Sprache als besonders wichtig eingestuft.

Sport kennt keine Grenzen. Das wurde gestern beim Fest auf dem Gelände des Kulturzentrums an der Telleringstraße deutlich. Neben dem Spielfeld aber wurde das Erlernen der deutschen Sprache als besonders wichtig eingestuft.

Foto: Staschik

Das Lachen der Kinder und das Summen der Stimmen erreichen den Besucher der Arrahman-Moschee bereits beim Betreten des Geländes. Auf dem Hinterhof der Moschee ist eine große Hüpfburg aufgebaut und warten ein langes Büffet, ein Hähnchengrill und etliche Sitzgelegenheiten.

Während die Kinder auf Bobby-Cars und anderen Gefährten über den Hof düsen, unterhalten sich die Erwachsenen, trinken Minztee oder genießen das Essen. Das Marokkanische Kulturzentrum hat Bürger und Flüchtlinge eingeladen, sich bei Essen und Getränken näher zu kommen. Mitkoordinator Hamid Azmaa, Vorstandsmitglied und Sprecher des Zentrums: "Einige der muslimischen Flüchtlinge sind zum Freitagsgebet in unsere Moschee gekommen und wir haben uns gefragt, was man in Hilden für sie tun könnte."

Die Idee fand Gefallen im Rathaus: "Wir haben in sehr engem Kontakt zusammen gearbeitet und das Fest innerhalb eines Monats auf die Beine gestellt", schwärmt Michaela Neisser, Sachgebietsleiterin der Sozialen Dienste der Stadt Hilden. Bürgermeisterin Birgit Alkenings findet: "Das Fest gibt ein wichtiges Signal an zwei Seiten - an die Flüchtlinge, dass sie inHIlden willkommen sind und an die Bürger, dass geholfen werden muss." Sie kritisierte aber auch Bund und Land, dass die Städte auf 80 Prozent der Kosten sitzen bleiben.

An diesem Fest solle es in erster Linie um die Begegnung gehen. Denn auch wenn die in Hilden untergebrachten Menschen durch ein umfangreiches Netzwerk begleitet werden, so sei es sehr wichtig, den Menschen bei der Positionierung in der Integrationslandschaft zu helfen, ergänzt Mohammed Assila, Interkultureller Berater der Stadt. "Man muss Abschied nehmen vom Gedanken des Gaststatus. Wir wollen heute die Fehler vermeiden, die vor 30 Jahren begangen worden sind", sagt Assila.

Dazu gehört vor allem das Erlernen der deutschen Sprache. "Es ist unheimlich wichtig für das Alltagsleben, dass wir Sprache vermitteln", bestärkt Anne de Wendt, Flüchtlingsbeauftragte des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde. Sie organisiert Sprachkurse für Flüchtlinge. Immer zwei Sprachlehrer unterrichten einen Kurs.

Besonders einfach haben es da die Kinder. Das weiß Abu Hani Omer, der seit sechs Monaten mit seiner Familie in Hilden lebt und seit kurzem eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung besitzt. Die Kinder seien bereits zwei Tage nach ihrer Ankunft in Hilden in eine Grundschule gegangen. Deutsch lerne er vor allem durch seine Kinder lernen, erzählt er Mohammed Assila, der übersetzt. Syrien ist für die Familie nun weit weg. die sozialen Umstände anders und besser. Momentan sucht die fünfköpfige Familie eine Wohnung. Bei diesem ersten Fest für Flüchtlinge, veranstaltet vom Kulturverein, soll es laut Hamza El Halimi, dem Integrationsratsvorsitzenden der Stadt bei Weitem nicht bleiben. "Wir wollen etwas für die Flüchtlinge tun und das haben wir heute auch gezeigt."

(kles)
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