Hilden/Haan Flieger verlassen Kesselsweier

Düsseldorf · Die Luftsportler wollen ihr Vereinsgebäude mit Flugzeughalle in Hilden verkaufen und dann mit der Langenfelder Luftsportgruppe Erbslöh verschmelzen. Für den Flugplatz gibt es noch keine Pläne.

Voraussetzung für die Fusion der Luftsportgemeinschaft Kesselsweier Hilden-Haan mit der Luftsportgruppe Erbslöh in Langenfeld ist der Verkauf der Vereinsgebäude in Hilden, erläutert Dr. Hans Joachim Knops, Zweiter Vorsitzender der LSG Kesselsweier. Darauf hätten sich die Vorstände beider Vereine geeinigt. Die Langenfelder hätten bereits ein Grundstück gekauft. Darauf soll mit dem Erlös aus Hilden eine neue Flugzeughalle gebaut werden.

Interessent für Hangar

Es gebe Interessenten für das Vereinshaus mit Hangar, so Knops. Die Nutzung ist freilich eingeschränkt, weil die Immobilie im Landschaftsschutzgebiet und Außenbereich liegt. Deshalb hat die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann ein gewichtiges Wort mitzureden. Ein Hindernis scheint jetzt aus dem Weg geräumt. Die Zufahrt von der Elberfelder Straße ist nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht freigegeben. Ein Interessent, der sonst alle andere Kriterien erfülle, wolle die Straße mit 7,5-Tonnern befahren — bis zu fünf Mal am Tag. Die Stadt Hilden habe dem jetzt zugestimmt, bestätigte Andreas Trapp, Sachgebietsleiter Bauaufsicht, auf Nachfrage unserer Zeitung. Dann könne wohl auch die Untere Landschaftsbehörde ihr Plazet geben, deutete Kreis-Pressesprecherin Daniela Hitzemann an.

In amtlichen Karten ist das Gelände am Kesselsweier noch als Flugplatz ausgewiesen. Motorsegler könnten dort immer noch mit einer Ausnahmegenehmigung starten und landen. Die Luftsportgemeinschaft verfügt über keine Motorsegler und hat den Flugbetrieb vor gut zwei Jahren eingestellt, weil Segelflieger nicht mehr abheben dürfen. Die Start- und Landebahn ist 200 Meter zu kurz. Der Hildener Stadtrat war nicht bereit, für eine Verlängerung rund 2000 Bäume zu opfern.

Mit dem Umzug nach Langenfeld sind auch Überlegungen vom Tisch, auf dem Flugplatz Kesselsweier Modellflug, Paragliding und Ballonfahren anzubieten. Modellflug sei dort nicht akzeptabel, hatte die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund) Bedenken. Das Gelände würde nichtorganisierte Modellflieger anziehen, die permanent die Tierwelt störten.

Keine zweite Hundewiese

Das Flugplatzgelände gehört der Stadt Hilden. Was nach dem Abzug der Luftsportler aus dem Areal wird, ist noch offen. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, sagte Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst im Hildener Rathaus: "Wir wollen dort keine zweite Hundeauslaufwiese. Das Gebiet liegt mitten im Naturschutzgebiet. Dort besteht Anleinpflicht."

Wenn klar sei, dass die Fläche nicht landwirtschaftlich gebraucht werde, werde die Verwaltung dem Fachausschuss Vorschläge machen. Beim Kreis gebe es Ideen für ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet.

(RP)
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