Hilden Firma Kukko investiert in Heizkraftwerk

Hilden · 300.000 Euro investierte der Hildener Michael Kleinbongartz - und produziert nun eigene Wärme und Strom.

 Unternehmer Michael Kleinbongartz vor seinem Blockheizkraftwerk. Im Vordergrund die Bedientafel, im Hintergrund die Anlage.

Unternehmer Michael Kleinbongartz vor seinem Blockheizkraftwerk. Im Vordergrund die Bedientafel, im Hintergrund die Anlage.

Foto: Olaf Staschik

Die Hildener Werkzeugfabrik "Kukko" hat jetzt ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Damit produziert die Firma nicht nur eigenen Strom, sondern nutzt auch die Abwärme des Kraftwerks als Heizenergie. 300.000 Euro hat die neue Anlage gekostet, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Michael Kleinbongartz. Die Hälfte davon kostete das eigentliche Blockheizkraftwerk, die andere Hälfte wurde für die Erneuerung der Heizungsinfrastruktur benötigt, wie etwa neue Rohre, energiesparende Pumpen und Steuerungen.

Geld, das Kleinbongartz bewusst auch in Sachen Umweltschutz anlegte: Mit der neuen Anlage entlastet das Unternehmen die Umwelt pro Jahr um 15 Tonnen des Klimagiftes Kohlendioxid. "Das entspricht 10.000 Bäumen, die gepflanzt werden müssten, um diese Menge CO2 aufzunehmen", erläutert Kleinbongartz.

Doch auch wirtschaftliche Argumente sprechen für die Investition: "Wir senken damit die Kosten für Energie und machen uns unabhängiger von energiepolitischen Entscheidungen - da kann man nicht nein sagen", so Kleinbongartz. Die sich ständig verschlechternden Rahmenbedingungen für Blockheizkraftwerke ließen es zudem ratsam erscheinen, "die Investition noch im letzten Jahr zu tätigen", berichtet der Unternehmer. Auch die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll (CDU), die gemeinsam mit Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings die Einweihung mitfeierte, zeigte sich überzeugt: "Dank des 'kleinen Kraftprotzes' konnte drei alte Heizzentralen des Unternehmens ausgemustert werden. Damit spart die Firma nicht nur Kosten, sondern entlastet auch unsere Umwelt."

Tatsächlich ersetzt das Kraftwerk drei betagte Heizungsanlagen, "deren Räume nun anders genutzt werden können", erläutert Kleinbongartz. Davon profitieren seine eigene Firma sowie deren Untermieter.

Das Blockheizkraftwerk besteht aus einem Motor, dem Generator und dem Wärmetauscher. Der Motor wird mit einem Brennstoff betrieben. Die erzeugte Energie wandelt der Generator in elektrischen Strom um, die anfallende Abwärme wird durch den Wärmetauscher als Heizenergie brauchbar gemacht. Dabei schafft die neue Anlage eine Energieeinsparung von rund 20 Prozent.

Auch in diesem Zusammenhang profitiert nicht nur die Firma Kleinbongartz von der Anlage, sondern auch deren Untermieter Bongers und Flexoprint: "Diese Firmen brauchen wegen der Verarbeitung von Papier viel Wärme. Unser Mieter spart nun genauso wie wir die Hälfte seiner bisherigen Energiekosten, und wir bekommen zirka 25 Prozent unseres Strombedarfs kostenlos." Partner von Planung und Installation des Blockheizkraftwerks war der Remscheider Stromversorger "EWR", mit dem die Firma Kukko einen Contracting-Vertrag abschloss.

"Nach sechs bis acht Jahren hat sich die Anlage rentiert", ist Kleinbongartz überzeugt. Die Investition sei Teil einer Digitalisierungsstrategie des Unternehmens, "und es werden weitere Schritte im Sinne der Lean Prodution folgen, die alle, weil effizient und ressourcenschonend, der Ertragslage, der Planungssicherheit und auch der Umwelt dienen", sagt Kleinbongartz.

(arue)
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