Hilden/Haan Feuerwehr probt Schadstoffalarm

Bei der Übung in Langenfeld waren Feuerwehren aus dem ganzen Kreis beteiligt.

 Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann proben in Langenfeld einen Gefahrguteinsatz in einem Gewerbebetrieb.

Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann proben in Langenfeld einen Gefahrguteinsatz in einem Gewerbebetrieb.

Foto: Patrick Schüller

Ammoniak tritt aus, Schadstoffe ziehen in Richtung des Stadtteils Richrath: Das war die Ausgangssituation einer Alarmübung der Feuerwehr am Samstag in Langenfeld. Im Zentrallager eines Lebensmitteldiscounters an der Karl-Benz-Straße sollte es demnach zu einer Undichtigkeit im Kühlsystem gekommen sein, wodurch tiefkaltes Ammoniak ausströmte. Davon – so das Übungsszenario – waren gleich mehrere Mitarbeiter betroffen, vier blieben verletzt im Gebäude zurück. Der Einsatzleiter, der stellvertretende Langenfelder Feuerwehrchef Frank Noack, ließ angesichts dieses Ergebnisses der Erkundungen nicht nur die gesamte Feuerwehr Langenfeld alarmieren, sondern forderte auch Unterstützung weiterer Feuerwehren an.

Über 130 Feuerwehrangehörige aus allen zehn Städten des Kreises haben am Wochenende in Langenfeld den Ernstfall geprobt. Die Feuerwehr Hilden war mit einem Einsatzleitwagen (ELW2) sowie einem Fahrzeug zum Warnen im Einsatz. Auch die Haaner, deren stellvertretender Chef gerade zum stellvertretende Bezirksbrandmeister ernannt worden ist, steuerten ein Warnfahrzeug zur Übung bei. Die Aufgabe des ELW2 bei solchen Lagen ist der Aufbau der Kommunikation von der Einsatzleitung vor Ort mit der Leitstelle in Mettmann. Der ELW2 dient als Meldekopf und alleiniger Ansprechpartner an der Einsatzstelle. In Zusammenarbeit mit der Führungsgruppe des Kreises Mettmann hat die Besatzung des ELW2 eine Lagekarte geführt, die Einsatzleitung unterstützt und weitere Kräfte aus dem Bereitstellungraum an die Einsatzstelle geführt.

Um in den Bereich mit Gefahrstoffen vordringen zu können, kam die Feuerwehr Erkrath mit ihrer ABC-Einheit zu Hilfe. Obwohl die Feuerwehr Langenfeld die Ammoniakdämpfe mit Wasser weitgehend niederschlagen konnte, musste man dennoch von einer Ausbreitung der Wolke ausgehen. Daher waren frühzeitig der Messzug des Kreises Mettmann alarmiert worden,– die Feuerwehren Ratingen und Velbert wurden dabei von der Feuerwehr Wuppertal unterstützt –, aber auch das Kreis-Warnkonzept wurde aktiviert, so dass von allen kreisangehörigen Feuerwehren Warnfahrzeuge nach Langenfeld entsandt wurden. Diese fuhren in die betroffenen Gebiete und hätten im Ernstfall mit Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Zudem wurde eine Führungsunterstützung alarmiert, durch die Führungskräfte anderer Feuerwehren zur Unterstützung an den Einsatzstellen hätten gerufen werden können. Auch das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst begleiteten die Übung mit Sanitätsfahrzeugen und -kräften

Anschließend traf man sich zur Stärkung auf der Feuer- und Rettungswache Langenfeld. Kreisbrandmeister Torsten Schams dankte den Einsatzkräften für ihr besonderes Engagement bei dieser Übung. Die Erkenntnisse würden nun ausgewertet und besprochen, um sich bei möglichen Problemen für die Zukunft zu rüsten. Ein besonderer Dank ging an Christoph Roschinski und Heiko Mühlenbein von der Feuerwehr Langenfeld, die die Übung in intensiver Vorbereitung ausgearbeitet hatten, aber auch an die Firma Aldi Süd, die ihr Zentrallager als Übungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt hatte.

(ilpl/elm)
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