Großeinsatz Feuerwehr löscht Flammen im Stadtwald

Eine Rauchentwicklung über der Hildener Heide löste Dienstagabend einen Großeinsatz der Feuerwehr aus.

 Bis zu zwei Meter hoch loderten die Flammen im Stadtwald. Nach knapp 15 Minuten hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.

Bis zu zwei Meter hoch loderten die Flammen im Stadtwald. Nach knapp 15 Minuten hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.

Foto: Patrick Schüller

Rund 500 Quadratmeter brennendes Unterholz löschte die Feuerwehr am Dienstagabend bei einem Großeinsatz im Hildener Stadtwald. Die Einsatzstelle befand sich zwischen Kalstert und Elberfelder Straße, in der Nähe des Bereiches, in dem zu Ostern 2019 ein Feuer rund 50.000 Quadratmeter Wald vernichtet hatte. Dienstag konnten die meisten der Wehrleute nach gut einer Stunde wieder abrücken. Nachkontrollen im Wald zogen sich noch etwas länger hin.

Um 18.06 Uhr hatte ein Anrufer bei der Feuerwehr gemeldet, dass es im Wald nach Rauch rieche und auch etwas Rauch durch die Bäume ziehe. Ein erster Verdacht, dass irgendwo eine Wiese brenne, wurde schnell beiseite geschoben, als nämlich das Telefon immer wieder läutete. „Dann haben wir das Alarmstichwort auf Waldbrand gesetzt“, erläuterte Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer. Vier Minuten nach dem ersten Anruf trafen die ersten Fahrzeuge vor Ort ein. Am Ende waren es elf Einsatzwagen und 51 Helfer.

Ein Waldweg führte relativ nah an die Brandstelle, wo Flammen im trockenen Unterholz bis zu zwei Meter hoch loderten. „Die Fahrt dorthin war schon sportlich“, berichtete Hans-Peter Kremer, der mit seinem geländegängigen Kommandowagen aber aufgab, um nicht Gefahr zu laufen, Löschfahrzeugen den Weg zu versperren. „Eine große Hilfe war uns Bauer Wirtz, der mit seinem Güllefass 12.000 Liter Wasser zur Brandstelle brachte.“ Zusammen mit den 7000 Liter Wasser in den Tanks der beiden Löschfahrzeuge war genügend Wasser verfügbar, das über lange Schlauchleitungen zum Löschangriff gepumpt wurde.

 Einsatzleiter Hans-Peter Kremer.

Einsatzleiter Hans-Peter Kremer.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Nach knapp einer Viertelstunde war der Brand unter Kontrolle. Dann begannen die Nachlöscharbeiten, denen sich noch das Tränken des Bodens anschloss. Um 19.20 Uhr rückten die ersten Fahrzeuge wieder ab. Die Ursache des Feuers ist völlig unklar. Selbstentzündung ist denkbar. Schließlich ist das Unterholz total trocken. Und allgemein ist das Waldbrandrisiko im Frühjahr besonders hoch. Allerdings wurde es Dienstagmorgen noch bei 3 von 5 eingestuft. Brandstiftung? Hans-Peter Kremer scheint skeptisch. Denn die Brandstelle sei erst nach längerem Weg durch Gestrüpp und Unterholz vom nächsten Weg aus erreichbar.

„Brennt der Wald schon wieder?“, fragt ein älterer Mann den Feuerwehrchef während des Gespräches mit der RP. „Ist gelöscht“, meldet der Feuerwehrmann. „Gott sei Dank“, sagt der Rentner und setzt seinen Abendspaziergang fort.

Die letzten Kräfte, die eintrafen, mussten nicht mehr eingreifen. Sieben Feuerwehrmänner waren nämlich in der Nacht um 2.56 Uhr alarmiert worden, um zusammen mit weiteren 123 Wehrleuten der Bezirksbereitschaft 4 – darin sind Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann, dem Rheinkreis Neuss und der Stadt Düsseldorf geführt – am Niederrhein zu helfen, wo im Naturschutzgebiet De Meinweg bei Herkenbosch/Niederkrüchten im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland seit Montag ein großes Gebiet brannte.

 Die Einsatzfahrzeuge fuhren über die Lievenstraße zum Einsatz. Ein Löschfahrzeug, das über die Straße Schönholz anrückte, kam wegen eines parkenden Wagens nicht weiter.

Die Einsatzfahrzeuge fuhren über die Lievenstraße zum Einsatz. Ein Löschfahrzeug, das über die Straße Schönholz anrückte, kam wegen eines parkenden Wagens nicht weiter.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Von der Feuerwache Hilden ging es zur Feuerwache Ratingen. „Das ist der erste Sammelpunkt für den Kreis Mettmann“, erläutert Hans-Peter Kremer, Leiter der Hildener Feuerwehr: „Von dort geht es dann zum Messeparkplatz in Düsseldorf. Das ist der Sammelpunkt für die Bezirksbereitschaft 4.“ Unter Führung der Feuerwehr Düsseldorf setzte sich gegen 6 Uhr der Konvoi aus 30 Löschfahrzeugen mit mehr als 130 Einsatzkräften in Bewegung. Mit Blaulicht ging es über die Autobahn nach Niederkrüchten im Kreis Viersen. „Wie lange der Einsatz dauert ist schwer zu sagen“, meint Hans-Peter Kremer: „Typischerweise nicht mehr als zwölf Stunden. Es können aber Tage werden.“

Der Waldbrand im Vorjahr war der wohl größte in der inzwischen 150-jährigen Geschichte der Feuerwehr Hilden. Die Feuerwehren seien grundsätzlich für derartige Einsatzfälle gerüstet. Und: 2019 sei nie ein Stand erreicht gewesen, dass die Bezirksbereitschaft hätte alarmiert werden müssen, stufte Hans-Peter Kremer den Großbrand ein. Aktuell feilen die Feuerwehren im Kreisgebiet an einem verbesserten Konzept zur Bekämpfung von Vegetationsbränden. Allerdings sei es – wegen der Corona-Pandemie – noch nicht zur Abschlussrunde gekommen, sagte Kremer.

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