Hilden Feldstraße: Bäume müssen für Wohnungen weichen

Hilden · Die Wurzeln ragen auf ein privates Grundstück. Werden sie gekappt, ist die Standsicherheit nicht mehr gegeben.

 Vier ältere Linden müssen gefällt werden. Die städtischen Straßenbäume wurzeln auf einem privaten Grundstück.

Vier ältere Linden müssen gefällt werden. Die städtischen Straßenbäume wurzeln auf einem privaten Grundstück.

Foto: Christoph Schmidt

Die Firma Waldner Wohnungsbau aus Langenfeld plant an der Feldstraße 1/Ecke Ellerstraße 24 Eigentumswohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern. Sie sollen entlang der Straße errichtet werden. Dafür müssen vier alte Straßenbäume gefällt werden, bestätigt Karin Herzfeld, Sachgebietsleiterin Bauaufsicht: "Die städtischen Bäume liegen mit ihren Wurzeln auf dem privaten Grundstück." Jeder Eigentümer hat das Recht, Äste und Wurzeln, die auf sein Grundstück ragen, zurückzuschneiden. Werden die Wurzeln gekappt, sind die Bäume aber nicht mehr standsicher - ein Dilemma. "Wir haben uns viele Gedanken gemacht, hatten zahlreiche Ortstermine, sind aber leider zu keinem anderen Ergebnis gekommen", erläutert Herzfeld: "Baurecht bricht Baumrecht." Der Grundstückseigentümer verpflichte sich, die gefällten Bäume nachzupflanzen.

Könnten die Neubauten nicht einfach ein Stück zurückgesetzt werden, um die Bäume zu erhalten? Es gibt einen rechtskräftigen Bebauungsplan, erklärt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger: "Er sieht eine Bebauung entlang der Straße vor - so wie bei den Nachbarhäusern auch." Deshalb müsse der Neubau an der Straße errichtet werden. Anders als bei den Nachbarn sei die alte und inzwischen zum Teil abgerissene Bebauung auf dem Grundstück Feldstraße 1 im hinteren Teil des Grundstücks errichtet worden. Nur so hätten sich die Straßenbäume überhaupt so weit entwickeln können. Die geplanten Neubauten haben drei Geschosse plus Dachgeschoss. Terrassen und Balkone sind zum Hof Richtung Süden ausgerichtet. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 52 und 154 Quadratmeter groß und sollen zwischen 3500 und 4500 Euro pro Quadratmeter kosten. Statt Tiefgaragen gibt es Stellplätze und Fertiggaragen im Hof.

Die Gebäude sind besonders energieeffizient (KfW-55-Standard). Dafür gibt es Zuschüsse vom Staat und die Nebenkosten werden später besonders niedrig sein. Es liegen bereits "extrem viele" Vormerkungen vor, berichtete das Unternehmen auf Nachfrage. Die Architektur soll modern und klar werden, die Ausstattung exklusiv.

(cis)
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