Haan Feiern bald ohne Häppchen?

Haan · Nach mehr als 16 Jahren hat Adnan Taylan die Bewirtung in der Aula des Gymnasiums Adlerstraße aufgegeben. Brandschutz- und bauaufsichtliche Auflagen machen das Fortführen der Dienstleistung schwierig. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

 In der Aula Adlerstraße gab es jahrzehntelang bei Veranstaltung wie hier der Oldienacht eine Bewirtung. Ob es künftig Getränke und einen Imbiss bei Konzerten oder Partys gibt, ist derzeit noch offen.

In der Aula Adlerstraße gab es jahrzehntelang bei Veranstaltung wie hier der Oldienacht eine Bewirtung. Ob es künftig Getränke und einen Imbiss bei Konzerten oder Partys gibt, ist derzeit noch offen.

Foto: Olaf Staschik

Ob ein Teller Käsewürfel als Stärkung bei der Oldienacht. Ob Kaffee, Brötchen und Aufschnitt beim Frühstückstreffen der Frauen. Mehr als 16 Jahre war Adnan Taylan Bewirter in der Aula Adlerstraße. Die Speisen bereitete er in seiner Restaurantküche "Zur Brücke" zu.

In einem Raum an der Aula konnte er Kühles kühl und Heißes heiß halten. Von der Dienstleistung profitierten ungezählte Besucher von Veranstaltungen — ob vom Kulturamt, vom Karnevalsverein oder vom Gesangsverein organisiert. Jetzt hat Gastronom Taylan seinen Service gekündigt. Oldienacht und Jazzcafe waren am Wochenende die letzten Veranstaltungen. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Möglicherweise wird es auch keinen geben, weil bauaufsichtliche und brandschutztechnische Aspekte derzeit ungeklärt sind.

Der Raum, der viele Jahre als Küche diente, sei eigentlich ein Stuhllager, hieß es schon Ende 2011 im Kulturausschuss. Sylvia Lantzen, Kulturbeauftragte der Stadt, wusste, dass die Sitzmöbel dort auch wieder verstaut werden sollen. Sie hat Sorgen, dass ohne Bewirtung auch Besucherzahlen zurückgehen könnten. "Wer Eintritt zu einer Veranstaltung bezahlt, möchte sich wohlfühlen", sagte Lantzen und wirft die Frage auf, warum die Aula-Ausstattung früher nicht mit Küche geplant worden ist. "Wir brauchen ein Catering und stets einen festen Ansprechpartner."

Laut Ingrid Barenthien, Leiterin des Bauaufsichtsamtes, ist der genutzte Raum durchaus eine Küche. Als solche darf sie genutzt werden für schulische Veranstaltungen. Werde ein Gastronom tätig, gelte das als eine andere Einheit. Diese ist erstens nicht ausdrücklich genehmigt und dafür gelten zweitens andere Bestimmungen. Im Falle eines Antrages müsste die gesamte Sachlage formell und materiell bewertet werden. Barenthien wies darauf hin, dass Lösungen zu finden seien. So sei die Nutzung des Aula-Foyers und der Aula-Nebenräume bei der sommerlichen Stadtranderholung offiziell genehmigt.

Renate Köhler, von Anbeginn der Frühstückstreffen im Organisationskreis, hat für das nächste Frühstückstreffen am 24. März einen Caterer fürs Frühstück verpflichtet. "Wir müssten in der Aula Kaffee kochen", sagt sie. Der Trägerkreis sprach bereits bei Bürgermeister Knut vom Bovert vor. "Wir warten auf Informationen aus dem Rathaus", meint Köhler. Wenn sich keine Lösung finden lasse, werde die beliebte Vormittags-Veranstaltung möglicherweise nach über 25 Jahren die Stadt verlassen müssen. "In Haan gibt es keinen Raum, der Kapazitäten wie die Aula bietet."

Adnan Taylan hilft am Samstag beim Slowenischen Abend noch einmal aus. Aber ihm wird es zu viel, ständig Inventar hin und her zu tragen. "Momentan herrscht Chaos pur", wünscht er sich klare Verhältnisse.

(RP/rl)
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