Hilden FDP hatte "viel Zuspruch"

Hilden · Wie fühlt sich ein Kandidat, der zu Beginn des Wahlkampfs weiß, dass er keine Chance hat? "Für mich war die Wahl ein bisschen wie Olympische Spiele", sagt Martina Reuter auf diese Frage. "Dabeisein ist alles."

 Martina Reuter im Gespräch mit Jörn Leunert von den Grünen im Kreishaus. Beide waren mit dem Abschneiden ihrer Parteien zufrieden.

Martina Reuter im Gespräch mit Jörn Leunert von den Grünen im Kreishaus. Beide waren mit dem Abschneiden ihrer Parteien zufrieden.

Foto: Stephan Köhlen

Im Wahlkampf, an den Ständen, habe sie eine positive Grundstimmung gegenüber der FDP verspürt. "Wir hatten wirklich sehr viel Zuspruch", erzählt Reuter, und Yannick Hoppe, für die FDP im Hildener Stadtrat, bestätigt diesen Eindruck. Vor vier Jahren seien sie auf der Straße regelrecht beschimpft worden, berichtet Hoppe, der gestern zum Feiern bei der FDP in Düsseldorf war. Das sei diesmal eindeutig anders gewesen: "Viele Leute sagten uns, dass die FDP in den Bundestag gehört." Das spiegelt sich auch bei den Zweitstimmen für die FDP in Hilden und Haan, wo sie traditionell stark ist.

 Kreisvorsitzender Dirk Wedel: "Werden verantwortungsvoll sein."

Kreisvorsitzender Dirk Wedel: "Werden verantwortungsvoll sein."

Foto: Landtag

Mit mehr als 15 Prozent in Hilden und 18 Prozent in Haan schnitten die Liberalen hier erneut deutlich stärker ab als insgesamt im Bund. Auch der Wahlkreis 104 sah die FDP deutlich stärker als der Bund insgesamt und auch mehrere Punkte vor der AfD.

Dirk Wedel, Kreisvorsitzender der der FDP: "Ich freue mich sehr über das Abschneiden der FDP. Es ist ein starkes Wahlergebnis und ich danke für das Vertrauen, das uns die Wähler entgegen gebracht haben. Wir werden mit diesem Votum verantwortungsvoll umgehen." Haan dürfte sich auch in anderer Hinsicht hervortun: Die Wahlbeteiligung in der Gartenstadt lag bei knapp 82 Prozent.

Reuter bedankte sich bei den Jungliberalen, denen auch Hoppe angehört, für die Unterstützung und die gute Organisation ihres Wahlkampfs. Für sie gehe es jetzt weiter wie vor der Wahl, sie werde sich weiter im Gesundheitsausschuss des Kreises und bei der Hildener FDP einbringen.

Hoppe, der ankündigte, die ganze Nacht feiern zu wollen, sah zwei schlechte Nachrichten. Zum einen sei es bedauerlich, dass seine Partei nicht drittstärkste Kraft geworden war - dieses Ziel habe man eindeutig verpasst. Und dann auch noch zu Gunsten der AfD. "Das gute Ergebnis für die AfD hat die Freude über unser eigenes gutes Abschneiden schnell getrübt", sagten Reuter und Hoppe unisono.

(RP)
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