Verkehr in Hilden Fast 4500 Stimmen für eine „leise“ A3

Hilden · Die „Allianz für Hilden“ startet einen neuen Anlauf zum Lärmschutz an der A3. Ihr Trumpf: eine Unterschriftenaktion.

 Die derzeitige Baustelle am Hildener Kreuz an der Auffahrt zur A3 deutet an,  mit welchen Belastungen während und nach der Ausbaupohase zu rechnen sein wird.

Die derzeitige Baustelle am Hildener Kreuz an der Auffahrt zur A3 deutet an, mit welchen Belastungen während und nach der Ausbaupohase zu rechnen sein wird.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit rund 120.000 Fahrzeugen pro Tag gehört die A3 zwischen Hilden und Leverkusen zu den am meisten genutzten Verbindungen zwischen den Ballungsräumen Rhein und Ruhr. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei mehr als zehn Prozent – Tendenz steigend.

Zurzeit laufen die Planungen für den achtstreifigen Ausbau des Autobahnabschnittes an. Und da will Friedhelm Burchartz so früh wie möglich „einen Fuß in die Tür bekommen, damit das Ergebnis für die Bevölkerung so Lärm-und umweltschonend wie möglich ausfällt“, wie er sagt. Damit das gelingt, spielt der Politiker, der für die „Allianz für Hilden“ im Stadtrat sitzt, jetzt einen Trumpf aus, den er seit vier Jahren in der Hinterhand hat: knapp 4500 Unterschriften besorgter Bürger.

Die hatte Burchartz gemeinsam mit dem Ehepaar Barbara und Heimo Haupt federführend für die damalige Interessengemeinschaft „Hildener Bürger gegen Autobahnlärm“ gesammelt. „Wir haben die Ergebnisse der Unterschriftenaktion an die Verkehrsminister in Bund und Land geschickt“, erinnert sich der Ratsherr.

Die Antwort seinerzeit war eindeutig: Die Unterschriften behielten ihr Gewicht, hieß es zwar, aber die Aktion als solches sei zu früh gestartet worden. Der Ausbau komme noch lange nicht.

Immerhin: Schon Ende des Jahres 2011 hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW mitgeteilt, dass „sobald im Bereich Hilden eine Neuerung des Fahrbahnbedarfs aus Wartungsgründen erforderlich wird“, auch dort die aktuellen Lärmsituationen in die Entscheidung über den neuen Fahrbahnbelags mit einbezogen werde.

Damit das gelingt, plant die „Allianz für Hilden“ jetzt einen erneuten Vorstoß im Stadtrat. Denn schon einmal gab es eine Resolution der Ratsmehrheit zum Schutz der Gesundheit der Bürger. 2013 ging sie an die Verkehrsminister des Landes und des Bundes, und in ihr wurde ebenfalls die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h sowie Flüsterasphalt auf den Autobahnen  3 und 46 gefordert. „Wir lassen diesen Ansatz jetzt wieder aufleben“, betont Burchartz. Die Unterschriften zählten heute mindestens genauso wie seinerzeit, denn die Lärmproblematik für die Anwohner entlang der Autobahnen sei ganz sicher nicht besser geworden.

Beim Straßenbau-Landesbetrieb selbst heißt es dazu, die Realisierung des Ausbaus könne erst nach Abschluss des Autobahnumbaus rund um das Autobahnkreuz Leverkusen erfolgen. Bis dahin müsse „die nun grundhaft erneuerte sechsspurige A3 den Verkehr aufnehmen“. Dennoch sieht die „Allianz für Hilden“ das Thema jetzt genau richtig platziert. „Wir wollen schließlich nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, betont Friedhelm Burchartz. Er sieht den Vorstoß in einer Linie mit dem der Beteiligten Bürgermeister entlang der Strecke. Die hatten (mit Ausnahme von Leverkusen) in der vergangenen Woche ebenfalls einen Appell an die Verkehrsinstanzen auf den Weg gebracht, der einen möglichst schonenden Ausbau der A3 forderte.

Seit November läuft übrigens bereits die Vorbereitung für den Ersatz der Brücke im Kreuz Hilden, die die A3 über die A46 führt. Laut Straßen.NRW ist es marode.

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